„Vorteil Stadtlohn“ Jedermannplatz offiziell für Tennisfans freigegeben

Tennis für jedermann: Moderner Platz offiziell freigegeben
Lesezeit

Strahlend-blau liegt er am Freitagmittag (11.10.) in der Sonne, der neue Jedermannplatz an der Engelbert-Sundermann-Straße. Frank Brockordt, Vorsitzender des TV BW Stadtlohn, und Bürgermeister Berthold Dittmann spielen sich ein paar Bälle zu.

Nach nur wenigen Ballwechseln ist klar: Der neue elastische Untergrund bietet einen neuen Komfort, die Zeiten des grauen Betons sind Geschichte. Passend zu den Herbstferien kann der Jedermannplatz auch offiziell freigegeben werden. Getestet wurde dieser bereits rege.

Drohnenaufnahme von einer Tennisanlage
Der neue moderne Jedermannplatz wartet auf Ballwechsel. Die beiden neuen Ascheplätze des TV BW Stadtlohn schließen sich nahtlos an die bestehende Anlage an. Der Verein stellt sich so für den aktuellen Zulauf an Mitgliedern auf. © TV BW Stadtlohn

Viele mögen sich noch erinnern an die Zeiten, so ab Mitte der 1980er-Jahre. Der Becker- und Graf-Boom zog den Nachwuchs auf die Tennisplätze und in die Vereine. Bei der Nutzung der Jedermannplätze an der damaligen Uferstraße war Geduld gefragt.

Die Freizeitspieler mussten sich nicht selten anstellen, um zunächst einmal eine Stunde ein paar Filzbälle zu schlagen. Die Zeit vertrieben sich viele an der grünen Tenniswand. Lange her.

Mittlerweile ist nicht nur aus der Uferstraße die Engelbert-Sundermann-Straße geworden, auch die Betoncourts sind Geschichte, da in die Jahre gekommen. Für Ersatz wurde gesorgt. Aus gutem Grund.

Ungebrochener Zulauf beim TV BW

Denn: Dass der Nachwuchs wieder da ist, das kann der TV BW Stadtlohn bestätigen. Dazu gibt es viele Wiedereinsteiger im fortgeschrittenen Alter. Der Zulauf ist seit einigen Jahren ungebrochen. Auch, weil der Verein kräftig in die Infrastruktur investiert.

Auf aktuell 400 beziffert Frank Brockordt die aktuelle Mitgliederzahl. Mit den vorhandenen sieben Ascheplätzen war der Verein an seine Grenzen gestoßen.

Zwei der drei Jedermannplätze wurden „gedreht“ und in moderne Ascheplätze umgewandelt. Damit kommt der TV BW wieder auf neun Außencourts – so wie einst vor dem Bau der Tennishalle. „Mit den drei Plätzen in der Halle sind wir nun top aufgestellt“, meint Heiko Seiffert.

Als Richtwert kalkuliere der Verein 50 Mitglieder je Außenplatz. Damit könne man nun die 450 angehen, freut sich Frank Brockordt über die neuen Möglichkeiten.

Der Verein setzt sich Ziele. Weiteren Schub erhofft sich der Tennisverein auch durch den Jedermannplatz, der ohne Vereinsmitgliedschaft für jeden nutzbar ist.

zwei Tennisbälle auf einem Tennisplatz
Der moderne, elastische Hardcourt schützt nicht nur vor Verletzungen. Der Boden ist zudem nachhaltig und erfordert einen geringen Unterhaltungsaufwand. Die Pflege übernimmt der Tennisverein. © Michael Schley

Dass ein solcher wieder angelegt wird, war vor allem auch ein „politischer Wunsch“. Im Februar 2023 wurde mit den Rodungs- und Abrissarbeiten am Gelände begonnen. Rund 95.000 Euro steuerte die Stadt für den Abriss sowie die Zaunanlage rund um die Ascheplätze zu.

Für die Anlage des neuen Jedermannplatzes kamen noch einmal rund 100.000 Euro hinzu. In etwa dem gleichen Bereich investierte der TV BW selbst in den Bau seiner beiden Ascheplätze – den Jedermannplatz „baute“ er gleich mit. Und wird zudem die Pflege übernehmen.

Dieses „enorme Vereinsengagement“ stellte beim Ortstermin auch der Erste Beigeordnete Günter Wewers heraus. Insgesamt liege hier eine klassische „Win-win-Situation“ vor.

ein Tennisplatz mit Aschebelag
Zwei ehemalige Jedermannplätze wurden in zwei weitere Aschecourts für den Vereinssport im TV BW umgewandelt. Der Verein war aufgrund eines großen Zulaufs an Grenzen gestoßen. © Michael Schley

Während die Ascheplätze nach Abschluss der Saison langsam in den „Winterschlaf“ übergehen und die Halle mehr in den Mittelpunkt rückt, sei der Jedermannplatz durchgängig bespielbar, erklärt Heiko Seiffert. Möglich mache dies ein Untergrund, der nicht nur viel Komfort und Schutz vor Verletzungen biete, sondern der auch besonders abriebfest sei. Ebenso umweltfreundlich und nachhaltig bei minimalem Pflegeaufwand und geringen Unterhaltungskosten.

Komfortabler Boden überzeugt

Mittlerweile haben Frank Brockordt und Berthold Dittmann ihre Einlage beendet. „Sehr gut gelungen“, meint der Bürgermeister, während er auf das große Banner blickt: der Schriftzug „Jedermannplatz“ und das neue Stadtlohn-Logo sind ein eindeutiger Hinweis.

Verein und Stadt laden dazu ein, dieses ganzjährige Angebot rege zu nutzen. Täglich von 8 bis 20 Uhr – oder besser: bis zum Einbruch der Dunkelheit. Eine Bitte hätten die Verantwortlichen im TV BW noch: „Beim Spielen sollten Schuhe mit heller Sohle getragen werden“, betont Heiko Seiffert.

Banner am Tennisplatz
Das neue Logo der Stadt prangt auf dem großen Banner. Der neue Jedermannplatz soll seinem Namen alle Ehre machen. © Michael Schley

Und wer weiß: Womöglich fällt den Vereinsverantwortlichen schon bald das eine oder andere Talent auf dem neuen Jedermannplatz in den Blick, das dann nahtlos auf die Aschecourts nebendran wechselt. Es wäre nicht das erste.

Dass man überhaupt in Stadtlohn eine öffentlich zugängliche Jedermannanlage anbiete, sei in der Region schon eine Besonderheit, betont Frank Brockordt.