„Das ist ein Riesenprojekt!“, so beschrieb Stadtlohns Erster Beigeordneter Günter Wewers den geplanten Neubau der Hilgenbergschule in der jüngsten Schulausschusssitzung. Über zwölf Millionen Euro wird die Stadtlohn in den nächsten Jahren in die neue Schule investieren.
Das alte Schulgebäude wird im kommenden Sommer abgerissen. Zwei Jahre wird der Neubau an gleicher Stelle in Anspruch nehmen. Wo lernen in der Zwischenzeit die rund 240 Hilgenbergschüler Lesen, Schreiben und das Einmaleins? Günter Wewers und der Fachbereichsleiter Klaus-Dieter Weßing haben im Schulausschuss Antworten gegeben.

Die gute Nachricht: Der reguläre Schulbetrieb sowie die Betreuungsangebote über den Unterricht hinaus werden nicht in Containern stattfinden müssen. Möglich macht es eine Absprache mit der Kirchengemeinde St. Otger, der Eigentümerin des ehemaligen St.-Anna-Stifts, in dem von 2000 bis 2014 die inzwischen aufgelöste Owweringschule untergebracht war.
„Das sind gute Räumlichkeiten“, sagt Klaus-Dieter Weßing. Das sehe auch die Leitung der Hilgenbergschule so. „Wir haben gemeinsam ein Raumkonzept erarbeitet“, so Weßing.
Mensa- und Schulhofnutzung
Danach können auch die Offene Ganztagschule (OGS) und die Verlässliche Halbtagsschule (VHTS) in dem Schulgebäude untergebracht werden. „Container sollen nicht aufgestellt werden“, so beschrieb Fachbereichsleiter Weßing das erklärte Ziel der Stadt Stadtlohn.
Zwei besondere Pluspunkte: In Absprache mit der benachbarten St.-Anna-Realschule kann nicht nur die Mensa, sondern auch der Schulhof von den Grundschülern mitgenutzt werden.
Die Übergangszeit werde „maximal zwei Jahre“ dauern, versicherte Günter Wewers. Schule, Schulamt und Bauamt hätten bereits regelmäßige Treffen angesetzt, um das Projekt gemeinsam zu stemmen, so der Beigeordnete. Dabei stünden nicht nur Fragen des Umzugs, sondern auch des Neubaus im Mittelpunkt.
Die Stadt Stadtlohn betritt hier schularchitektonisches Neuland. Wewers: „Die neue Cluster-Schule ist ja modellhaft für uns.“ Der Entwurf des Schulneubaus zeichnet sich durch Lernbereiche aus, die Klassen, Flure und Gruppenräume umfasse.

Dies ermögliche eine flexiblere Nutzung des neuen Schulgebäudes außerhalb der regulären Unterrichtszeiten für die Betreuungsgruppen der OGS und VHTS. Diese stark wachsenden Angebote sorgen an den vier Stadtlohner Grundschulen für Platzprobleme.
Wewers: „Wir können nicht zusätzlich neben jeder Schule 1:1 neue Räume für die Betreuungsangebote schaffen. Das ist finanziell nicht darstellbar. Das Cluster-Modell kann uns helfen, eine flexiblere Nutzung der regulären Schulräumlichkeiten hinzukriegen.“