
Hülsta hat die Eigeninsolvenz eingeleitet. Ein Erfolg ist vor allem den Beschäftigen zu wünschen, findet unser Autor Stefan Grothues. © Nico Ebmeier
Hülsta steht vor schmerzhaften Einschnitten – hoffentlich helfen sie
Kommentar
Hülsta hat die Eigeninsolvenz eingeleitet. 580 Beschäftigte sind betroffen. Der Möbelhersteller steht vor schmerzhaften Einschnitten, die aber den Erfolg zurückbringen können, hofft unser Autor.
Das ist schon ein kleines Erdbeben für Stadtlohn. Hülsta geht in die Eigeninsolvenz. Kein Unternehmen der Stadt ist bundesweit so bekannt wie der Markenmöbelhersteller, der über viele Jahrzehnte wichtigster Arbeitgeber und größter Wirtschaftsfaktor war.
Die Energiepreis-Explosion und die Kaufzurückhaltung in der Krise haben jetzt als letzte Tropfen das Fass zum Überlaufen gebracht. Aber um es klar zu sagen: Eine Eigeninsolvenz ist keine Pleite. Das Unternehmen steht nicht vor dem Aus. Aber es steht am Scheideweg.
Denn klar ist auch: Corona, Krieg und Energiekrise haben das Unternehmen zwar in die Bredouille gebracht. Aber in voller Blüte stand das Markenmöbelschäft auch vor den aktuellen Krisen nicht. Die Lebens- und Konsumgewohnheiten der Menschen haben sich in den vergangenen 50 Jahren stark gewandelt. Das ist auch an Hülsta nicht spurlos vorübergegangen.
Auf die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auf Hülsta-Chef Dr. Thomas Knecht kommen nun harte Monate zu. Die Umstrukturierung wird nicht ohne schmerzhafte Einschnitte möglich sein. Dass sie am Ende heilsam sind, das ist zuallererst den Beschäftigten zu wünschen. Aber auch der Stadt Stadtlohn. Und zuletzt auch den Freunden stilvoller Qualitätsmöbel.