Am Westfalenring sollen schon bald neue Gewerbegrundstücke erschlossen werden. Zuvor muss noch eine Genehmigung abgewartet werden. Ein Meilenstein für die Erschließung war die Verlegung der Garwerts Mähre. Laut Haushaltsansatz millionenschwer.
Diese war aufgrund der hergestellten üppigen Retentionsräume Voraussetzung für jede Bebauungsplanung, dessen Flächen im Einzugsgebiet dieses Gewässers liegen. So ist es auch bei diesem Gewerbegebiet.

Seit über zehn Jahren laufen Planungen zur Erweiterung des Gewerbegebietes Hegebrockstraße, das an die Gewerbeflächen Thyssenstraße/Borsigstraße anschließen soll. Insgesamt stehen der Stadt Stadtlohn am Westfalenring rund 39.000 Quadratmeter Gewerbefläche zur Vermarktung an Unternehmen zur Verfügung.
In der Ratssitzung im Dezember wurde der Weg geebnet: Zur 52. Änderung des Flächennutzungsplanes „Gewerbegebiet Hegebrockstraße“ wurde der Feststellungsbeschluss gefasst. Der Grundstückskaufpreis für die Gewerbegrundstücke wurde einheitlich auf 80 Euro/Quadratmeter festgesetzt. So weit in Kürze (wir berichteten).
Knapp 40.000 Quadratmeter Gewerbefläche
Bevor es in die konkrete Vermarktung gehen kann, wurden weitere Schritte erforderlich. So eben die Verlegung der Garwerts Mähre. Diese hat aktuell eine Gesamtlänge von 4,5 Kilometern, sie entspringt südlich der Stadt, verläuft Richtung Norden als offenes Gerinne und geht am Schulweg in eine Verrohrung über. Diese verläuft durch das Stadtgebiet und fließt im Bereich der Berkelmühle in die Berkel.

Das war nicht immer so: So floss der Bach einst von Süden kommend offen durch die Stadt. In den Jahren 1956 bis 1958 wurde das Gewässer im Innenstadtbereich komplett verrohrt. Die Mähre störte bei der Entwicklung von Wohn- und Gewerbegebieten. Vor den Toren der Stadt wurde der vormals natürliche Bachlauf in einem schnurgeraden und tief eingeschnittenen Bett kanalisiert.
Dieser Verlauf wurde jetzt zwischen Westfalenring und der Einleitungsstelle des Regenrückhaltebeckens Owwering wieder natürlich gestaltet. Wesentliches Merkmal ist, dass die Garwerts Mähre wieder einen geschwungenen bis mäandrierenden Verlauf erhalten hat.

Im Waldbereich wurde ein vorhandener Graben neu profiliert und aufgeweitet und so für einen ständigen Abfluss entwickelt. Durch den Ausbau wurden zusätzliche Retentionsräume in neuen Auenbereichen geschaffen.
Hierdurch wird die im weiteren Gewässerverlauf durch das Stadtgebiet bis zur Berkel geführte Verrohrung bei Starkregenereignissen entlastet. Neben Naturschutz und der Schaffung von Gewerbeflächen ein weiterer Grund für die Baumaßnahme.
Kanalnetz wird erweitert
Zum Stand der Dinge: Die Maßnahme „Ausbau und ökologische Verbesserung der Garwerts Mähre“ ist bis auf Restarbeiten und die Abnahmen mit der bauausführenden Firma und dem Kreis Borken im geplanten Zeitfenster abgeschlossen worden. „Nachdem die Verlegung nun abgeschlossen werden konnte, kann die Erschließung durchgeführt werden“, erklärt Pressesprecherin Angelika Gebel auf Rückfrage im Bauamt.

Da das Kanalnetz erweitert wird, müssten die entsprechenden Anlagen (Schmutzentwässerung, Regenentwässerung, Regenklärung und -rückhaltung) genehmigt werden. Aus diesem Grund müsse vor einer Erschließung vorerst die Genehmigung abgewartet werden.

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 28. Februar 2025.