Update, 30. Oktober 2024, 15:00 Uhr: Der geplante Zeichnungsstart am 30. Oktober kann nicht realisiert werden, wie der Vorstand der Bürgerenergie Berkel am Mittwochvormittag (30. Oktober) in einer E-Mail mitteilt. Grund sei ein Problem – weitere Informationen sind der Mail nicht zu entnehmen.
Aus Fairnessgründen, heißt es, werde der Neustart auf den 6. November um 07.00 Uhr verschoben.
In der Mail wird außerdem darauf hingewiesen, dass eine Kontaktaufnahme per Mail oder Telefon nicht automatisch eine Mitgliedschaft der Genossenschaft bedeute. Eine Zeichnung müsse erneut am 6. November vorgenommen werden. Der Vorstand bedauert die Unannehmlichkeiten.
So berichteten wir bisher: Seit Anfang Oktober laufen die ersten Bauarbeiten für die Windenergieanlagen (WEA) in Stadtlohn Hengeler und Wendfeld. Sieben Anlagen errichtet der Bürgerwindpark Hengeler-Ächterhook dort. Bis Herbst 2026 sollen alle WEA in Betrieb sein.
Und weil möglichst viele Stadtlohner von der Windenergie profitieren sollen, können ab dem 30. Oktober Anteile an der Genossenschaft Bürgerenergie Berkel erworben werden. „Es soll ein Bürgerwindpark sein“, betont August Rietfort, im Vorstand der Genossenschaft.
Ab 0:00 Uhr am 30. Oktober wird unter www.buergerenergie-berkel.de also ein Button erscheinen, über den eine Mitgliedschaft erworben werden kann. „Nach dem Windhundprinzip“, sagt August Rietfort.
Ziel der Energiegenossenschaft: Der globalen Klimaerwärmung entgegenzuwirken. Und möglichst vielen Stadtlohnern die Möglichkeit geben, sich daran zu beteiligen.
Das Wichtigste im Überblick
- Anteile können im Wert von 1000 bis 5000 Euro erworben werden (jeweils in 1000 Euro Schritten)
- Die Zeichnung der Anteile erfolgt über die Webseite www.buergerenergie-berkel.de ab dem 30. Oktober um 0:00 Uhr, eine entsprechende Schritt-für-Schritt-Anleitung gibt es auch
- Voraussetzungen: Beteiligte müssen in Stadtlohn wohnen oder ehemalige Einwohner aus der Bauernschaft Hengeler und dem Schützenvereinsgebiet Wendfeld sein
- Insgesamt stehen einschließlich der Beteiligung der Stadt Stadtlohn Anteile im Wert von 1.800.000 Euro bereit
Selber Genosse werden
Und warum sollte man Mitglied werden? „In einer Genossenschaft hat jeder eine Stimme und ist gleichberechtigt“, sagt Hubert Pels, Aufsichtsratsvorsitzender. Und: „Eine Genossenschaft ist wirtschaftlich sehr lukrativ.“
Auch wenn die Wirtschaftlichkeit schwer zu prognostizieren sei, spreche man von zweistelligen Prozentbeträgen.
Neben materiellen Gründen, wie den Ausschüttungen, sieht Hubert Pels auch emotionale Beweggründe für eine Mitgliedschaft in der Genossenschaft. „Man ist Teil davon und kann die Zukunft mitgestalten.“
Gegründet wurde die Genossenschaft bereits im November letzten Jahres. Aktuell zählt die Bürgerenergie Berkel 60 Mitglieder. Am Montag, 21. Oktober, fand die erste Generalversammlung im Gemeindehaus Hengeler statt. Resonanz: „Alle freuen sich, dass es losgeht“, sagt August Rietfort. Je nach Anteilen werden um die 400 Mitglieder benötigt.
Versorgung von Haushalten
Sieben Windenergieanlagen vom Typ Nordex mit einer Gondelhöhe von 164 Metern und einem Rotordurchmesser von 163 Metern sollen künftig 28.000 Haushalte versorgen können. Rechnerisch sollen mehr als 45.000 Tonnen CO₂ durch die sieben Anlagen im Jahr eingespart werden, laut Bisko. Eingespeist wird über ein eigenes Umspannwerk in Vreden Dömern in das Netz der Westnetz.
Geplant ist, dass der erste Bauabschnitt mit fünf WEA im Frühjahr 2026 in Betrieb genommen werden kann. Die beiden anderen Anlagen dann im Herbst 2026.

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 22. Oktober 2024.