Die Dufkampstraße sei durchaus ein „Sorgenkind“. Bürgermeister Berthold Dittmann schloss eine kontrovers geführte Diskussion zur Entwicklung des Dufkampquartiers irgendwie schon mit den treffenden Worten ab. Er hatte sie nicht minder treffend eingeleitet: Das Quartier stehe „stark im Fokus“. Gerade im hinteren Bereich ist es weiter von Leerstand geprägt. Zumindest auf einer Straßenseite. Neue Impulse soll eine weitere Studie bringen.
In der Sitzung des Wirtschaftsförderungs-, Infrastruktur- und Stadtentwicklungsausschusses (WISA) Ende September hatte Citymanager Giampietro Salerno umfassend zum Sachstand berichtet. Es wurde unter anderem dargestellt, dass sich aufgrund von Eigentümerwechseln eine umfassende Änderung im Dufkampquartier abzeichne.
Um eine aktualisierte Betrachtung der Perspektiven und deren Potenziale zu entwickeln, werde eine weitere Studie empfohlen. Nach so vielen Jahren nicht ungewöhnlich, merkte der Citymanager im Haupt- und Finanzausschuss (28.11.) an.
Umdenken bei Eigentümern
Ob denn überhaupt alle Eigentümer einmal an einen Tisch geholt worden seien, wollte Thomas Oing (UWG) wissen. „Wir stehen im regelmäßigen Austausch mit Eigentümern und Betreibern“, antwortete Giampietro Salerno.
Der Großteil der Eigentümer habe die städtebauliche Entwicklung im Blick, manch einer zeige sich aber auch noch etwas „beratungsresistent“, so der Citymanager. Eine aktuelle Studie können den einen oder anderen zum Umdenken bewegen. Er verwies noch einmal auf den hohen Stellenwert der Stadt- und Quartiersentwicklung.

Für Karl Herbstmann (UWG) stehe fest: „Es müssen andere Fakten geschaffen werden, um diskutieren zu können.“ Vor allem dürfe nicht über die Köpfe der Eigentümer hinweg entschieden werden.
Berthold Dittmann verwies noch einmal auf die WISA-Sitzung im September: „Die Besitzer sind involviert.“ Eine aktuelle Studie könne den Gesamtblick fördern und durchaus auch Potenziale Richtung Mühlenareal aufzeigen.
Angelika Kessels (FDP) begrüßte eine neue Studie, um einen „externen Blick“ darauf zu bekommen. Auch sie verwies auf Eigentümer- und auch Generationswechsel. Die Perspektiven eines Eigentümerwechsels hatte auch Citymanager eingebracht. Diese erkannte auch Dr. Markus Könning (CDU). Wenn neue Infos „von außen“ kämen, höre man auch eher zu. 9000 Euro sei dann auch nicht „die Dimension“.
Auch in der SPD habe man kontrovers diskutiert, erklärte Reinhold Dapper. Er habe schon die erste Studie aus 2015 mit dem Durchbruch Richtung Edeka „mäßig“ gefunden. Bei Studien sei er meist skeptisch, man erhalte oft „Schablonen, die viel kosten“. Hier könne man es für diese Summe aber mal riskieren.

Christian Harker (UWG) merkte an, es dürfe nicht der zweite vor dem ersten Schritt gemacht werden: „Wir sind uns ja noch nicht mal bei den städtischen Gebäuden einig.“ Stichwort Alte Vikarie.
Diesen Ball nahm der Bürgermeister auf. Man könne in die Studie ja den Hinweis einbringen, dass viele die Vikarie als durchaus „erhaltenswert“ ansähen. Viele Gebäude entlang der Dufkampstraße seien aber eben nicht in städtischem Besitz.
Studie als Gesprächsgrundlage
Mehrheitlich wurde beschlossen, die Studie in Auftrag zu geben und eine Summe von rund 9000 Euro überplanmäßig zur Verfügung zu stellen. Die Studie soll für die in Betracht kommenden Nutzungskonzepte die erforderlichen Maßnahmen und jeweiligen Kosten aufzeigen und als Grundlage für Gespräche mit den betroffenen Eigentümern, Investoren und Betreibern dienen.
Andrea Wiggering-Cirkel (FDP) fasste das aktuelle Bild in einen Rahmen, die Lage sei schwierig: „Wenn ich dort ein Ladenlokal betreiben würde, wäre ich aktuell nicht glücklich.“ Kein schöner Anblick. Ein „Sorgenkind“, wie der Bürgermeister eben anmerkte.