Schwimmunterricht der Losbergschule am Dienstagmorgen: Sportlehrerin Christin Wening freut sich für ihre Schülerinnen und Schüler. Das Wasser im Hallenbad wird wieder etwas mehr aufgeheizt. „Es gab tatsächlich Schüler, die sich über die Wassertemperatur beklagt haben“, sagt Christin Wening. „Viele haben aber auch nichts gesagt. Und wenn die Schüler mal in Bewegung kommen, dann ist das sowieso kein großes Thema mehr.“
Schwimmmeister Oliver Karlsberg hat am Thermostat gedreht. Das Wasser im Stadtlohner Hallenbad ist seit dieser Woche wieder so warm wie vor der Gaskrise. „Da sich die Versorgungssituation mit Erdgas aktuell etwas entspannt hat, wird die Wassertemperatur im Losbergbad wieder auf das alte Niveau erhöht“, erklärte SVS-Geschäftsführer Thomas Spieß auf Anfrage.
Die SVS ist Betreiber des Losbergbads. Eigentümer ist die Stadt Stadtlohn. „Die Entscheidung ist nach einem Abstimmungsprozess zwischen Stadt und SVS gefallen“, sagt Thomas Spieß. Das Beckenwasser ist jetzt wieder 28 Grad warm. Auch der Warmbadetag wird ab dem 7. März wieder an jedem Dienstag angeboten. Dann ist das Wasser sogar 30 Grad warm.
Furcht vor Gasmangellage
Rückblende: 10. September 2022. Die Hallenbadsaison in Stadtlohn beginnt. Die Sorge vor einer Gaskrise ist groß. Niemand weiß, wie kalt der Winter werden wird und ob die Gasvorräte nach dem Lieferstopp Russlands reichen werden. Kommunen, Unternehmen und Privathaushalte sind aufgefordert, Gas und Strom zu sparen. Die Furcht vor einem Winter, der „dunkel und kalt“ werden könnte, ist groß.
SVS und Stadt beschlossen daher, vorerst auf den Warmbadetag zu verzichten und die Wasser- wie auch die Raumtemperatur um ein Grad zu senken. Schon damals betonte Schwimmmeister Oliver Karlsberg aber: „Wir wollen die Badegäste auf keinen Fall vergraulen.“
Einspareffekt schwer zu beurteilen
Es gab in der Folgezeit immer wieder mal Beschwerden von Badegästen. Viele Schwimmerinnen und Schwimmer hätten die Absenkung auch unkommentiert hingenommen. Nach der vergleichsweise milden Witterung in den vergangenen Monaten und dem insgesamt gesunkenen Gasverbrauch sagt Thomas Spieß: „Für diesen Winter sind wir durch.“
Jetzt könne ohne Mangelrisiko wieder die Temperatur erhöht werden. Wie viel Gas wurde durch die Absenkung gespart? „Das lässt sich nur schwer ermitteln. Da müssten wir noch zusätzliche Zähler installieren“, sagt Thomas Spieß.
Er verweist auch auf das Aquahaus in Ahaus. Auch dort wurde die Wassertemperatur wieder auf das alte Niveau angehoben. Es habe zwar Spareffekte gegeben, aber die seien nicht so groß wie zunächst erhofft gewesen.
Thomas Spieß sagt: „Man muss ja auch bedenken, dass sich insbesondere auch die Kinder im Bad wohlfühlen sollen. Das Hallenbad ist ja wie das Freibad eine wichtige Einrichtung der Daseinsfürsorge, die die Kommunen bereit halten muss. Hier lernen die Kinder Schwimmen. Und das kann ja gerade in der Urlaubszeit eine überlebenswichtige Fähigkeit sein.“