Die Berkelmühle in Stadtlohn; Dennis Bausch (FDP)

Die Berkelmühle wird künftig mit einer Luftwärmepumpe beheizt. Eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach wird es aber nicht geben. Dennis Bausch (FDP) sagt: „Hauptsache die Bilanz stimmt.“ Die Solarzellen könnten schließlich auch auf einem anderen Dach installiert werden. © Markus Gehring

Energiekrise: Stadtlohner Berkelmühle wird nun doch nicht mit Gas geheizt

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Stadtlohn reagiert auf die Gaskrise und steuert bei der Berkelmühlensanierung um. Eine Luftwärmepumpe ersetzt die ursprünglich geplante Gastherme. Solarzellen auf dem Dach wird es aber nicht geben.

Stadtlohn

, 13.10.2022, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ohne lange Debatte hat der Umwelt- und Bauausschuss die Notbremse gezogen und die heizungstechnischen Planungen für die Berkelmühle auf ein neues Gleis gesetzt. In der historischen Berkelmühle, die zurzeit saniert wird, soll nicht Gas für Wärme sorgen. Eigentlich war die Gastherme schon fest eingeplant.

Der Grund für die Kehrtwende liegt auf der Hand: Die aktuelle Gaskrise und der Klimaschutz verlangen neue heiztechnische Antworten. Da waren sich alle Fraktionen im Umwelt- und Bauausschuss schnell einig. Einstimmig beschloss der Ausschuss in seiner jüngsten Sitzung eine Umstellung der Planung auf eine Luftwärmepumpe.

Experten empfehlen aufgrund der aktuellen Entwicklung den Wechsel

Die Stadt Stadtlohn hatte vorab den Rat von Experten eingeholt. Das Ergebnis war eindeutig. Fachbereichsleiter Mathias Pennekamp: „Die Ingenieure empfehlen für die Berkelmühle aufgrund der aktuellen Entwicklung den Wechsel.“ Die Mehrkosten liegen nach seinen Angaben bei knapp 19.000 Euro.

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Die mit Strom betriebene Luftwärmepumpe nutzt Energie aus der Luft, um Innenräume zu heizen. Dies hat den Vorteil, bei der Wärmeversorgung gasunabhängig zu sein. Nachhaltig für den Klimaschutz aber ist diese Lösung nur, wenn der Strom für die Wärmepumpe regenerativ durch Wind oder Sonne erzeugt wird.

Keine Fotovoltaikanlage auf dem Dach geplant

Eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Berkelmühle ist allerdings nicht vorgesehen. „Die Dachkonstruktion ist an der Kapazitätsgrenze“, sagte Mathias Pennekamp. Eine Neuberechnung und Verstärkung der Statik würde den Bauzeitenplan durcheinanderwirbeln und für erhebliche Mehrkosten sorgen.

Dennis Bausch (FDP) erklärte: „Wir tragen die Entscheidung mit. Der Umstieg von fossilen auf regenerative Energien ist alternativlos.“ Wenn auf dem Dach der Mühle keine Fotovoltaikanlage installiert werden könne oder das wirtschaftlich nicht vertretbar sei, dann müsse in Stadtlohn eben ein anderes Dach für eine Solaranlage gefunden werden. Bausch: „Hauptsache die Bilanz stimmt.“

CDU drängt auf schnelle Entscheidung

Aber, so regte Dennis Bausch an, es könnte doch vielleicht per Wärmepumpe statt der Luft noch effizienter das Berkelwasser genutzt werden. Mathias Pennekamp winkte ab: Weil es sich bei der Berkel um einen besonders geschützten FFH-Bereich handele, sei die Genehmigung für eine Inanspruchnahme des Berkelwassers äußerst fraglich. Heinrich Ellers (CDU) drängte: „Wir müssen zügig vorankommen. Die Luftwärmepumpentechnik ist bewährt. Wir sollten keine anderen Experimente anstellen.“

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Am Ende beschloss der Ausschuss einstimmig, die Planungen auf Wärmepumpentechnik umzustellen und Möglichkeiten für den Einsatz regenerativer Energien vorzuschlagen. Otger Harks (SPD) fand anerkennende Worte für die schnelle Reaktion im Rathaus auf die neuen Entwicklungen: „Großes Lob an die Verwaltung, dass sie diese Entscheidung so schnell und gut vorbereitet hat.“