Auch wenn in diesen Tagen das ganz schwere Baugerät an Berkelbrücke oder Hilgenbergschule dominiert – parallel wird über das gesamte Stadtgebiet verteilt an verschiedenen Orten kräftig saniert, ausgebaut und erschlossen. Auch 2025 steht einiges auf dem Programm. Hierzu hat die Stadt bekanntlich ein Prioritätenprogramm im Sinne eines Straßen- und Wegekonzeptes aufgelegt. Dieses wird alle fünf Jahre fortgeschrieben.
Hintergrund der Fortschreibung: So ist es Grundstückseigentümern und Käufern von Immobilien möglich, zu erkennen, ob die Kommune innerhalb der nächsten fünf Jahre im Bereich der eigenen Immobilie Straßenausbaumaßnahmen plant. Oder eben Erschließungsmaßnahmen wie sie bald im neuen Baugebiet Alter Dyk oder Gewerbegebiet im Hegebrock anstehen (wir berichteten).
Kanäle und Straßen im Gesamtblick
Das Konzept wurde aus folgendem Verfahren erstellt. Regelmäßig wird der Zustand des Kanalnetzes mittels Kamerabefahrung erfasst. Dabei zeigt sich, dass die Kanalerneuerung Daueraufgabe der Stadt Stadtlohn sein wird. Um den Bürgern keine Mehrfachbelastung aufzubürden, werden auch der Straßenaufbau und die Straßenoberflächen geprüft. Sind beide Bereiche beschädigt, wird die Sanierung eingeplant.
So werden die Bürger nicht zweimal hintereinander durch Baumaßnahmen vor ihrer Tür belastet. Sollten nur Teilbereiche eines Kanals erneuert werden müssen, können aus wirtschaftlichen Gründen auch nur Teilbereiche eines sonst intakten Straßenkörpers erneuert werden.

Die Kanalisation der Stadt Stadtlohn wurde überwiegend in den 1960er- bis 1980er-Jahren errichtet. In diesen Perioden gab es mehrere bauintensive Phasen: Ortsteil Wenningfeld, Immingfeldweg, Claushues Hof. Für viele Kanäle ergibt sich ein Erneuerungsbedarf etwa 50 Jahre nach der Errichtung. Altersbedingt ergibt sich daraus momentan ein hoher Sanierungsbedarf.

In diesem Sinne werden in 2025 insbesondere Maßnahmen in Wenningfeld, auf dem Claushues Hof, am Alten Dyk (Richters Kamp/Krögerskamp/Nienkamp) oder Gescher Dyk fortgeführt. Ein weiterer Schwerpunkt werden Sanierungsmaßnahmen am Friedhof sein. Und nicht zu vergessen: der sehnlich erwartete Endausbau im Baugebiet Erningfeld. Dort stehen derzeit bekanntlich die Straßen gerade nach Regenphase häufig unter Wasser. Die Entwässerungssituation solle im Zuge des Endausbaus gelöst werden, heiß es jüngst.
Konzept wird fortgeschrieben
Zurück zum Konzept: Die Tiefbaumaßnahmen der nächsten fünf Jahre wurden anhand des Alters und des baulichen Zustandes der Abwasseranlagen und des Straßenaufbaus priorisiert. Jedes Jahr wird es zu Verschiebungen kommen, weil sich die Schäden zum Beispiel aufgrund der jeweiligen Bodenbeschaffenheit mal zügig, mal gar nicht verändern.

Positiv ausgewirkt habe sich übrigens eine personelle Aufstockung im Tiefbau. Durch dieses Invest sei die Länge komplett schadensfreier Bereiche im Kanalnetz seit 2012 von 27 auf mittlerweile 68 Kilometer von gut 150 Kilometern ausgebaut worden. Der Anteil der Bereiche mit starken Schäden konnte im gleichen Zeitraum von 27 auf 17 Prozent gemindert werden. „Wir kommen voran“, so das Fazit des Bauamtsleiters Mathias Pennekamp. So könnten nicht zuletzt Gebühren stabil gehalten werden.
Beabsichtigte Straßenausbaumaßnahmen ab 2024
Maßnahmen aus 2023, die 2024 noch ausgeführt werden
Erneuerung der Gehwege und Straßenflächen einschl. Straßenentwässerung (Kanal)
Marienburger Straße / Eichendorffstraße bis Ende Bebauung Marienburger Straße
Maßnahmen aus 2024, die 2025 noch ausgeführt werden
Baugebiet Erningfeld: Endausbau
Baugebiet Kölker-Wewers am Alten Dyk: Erschließung
Erneuerung der Gehwege und Straßenflächen einschl. Straßenentwässerung (Kanal)
Elsterstiege / Drosselstiege bis Wendehammer
Lerchenweg / Steinkamp bis Drosselstiege
Krögers Kamp / Nienkamp bis Richters Kamp
Maßnahmen aus 2025, die 2026 noch ausgeführt werden
Gewerbegebiet Hegebrock / Verlängerung Thyssenstraße: Erschließung
Lessingstraße / Friedhof: insbes. Innenhof Maschinenhalle
Erneuerung der Gehwege und Straßenflächen einschl. Straßenentwässerung (Kanal)
Amselweg / Steinkamp bis Mühlenstraße
Gelsingstraße / Eichendorffstraße bis Ende Bebauung
Gescher Dyk / Bohnenkamp bis Hegelstraße
Kantstraße / Uhlandstraße bis K.H.-Nr. 11
Nienkamp / Immingfeldweg bis Krögers Kamp
Richters Kamp / Krögers Kamp bis Alter Dyk
Uhlandstraße / Marienburgerstraße bis Gelsingstraße