Die mobile Eisbahn kehrt im Advent 2025 nach Stadtlohn zurück. Nachdem im jüngsten Sport-, Kultur- und Sozialausschuss (SKS) eine Entscheidung über die Unterstützung eines Antrags des Vereins „Stadtlohner Lichter“ noch vertagt worden war, wurden im Rat am Mittwoch (9.4.) Nägel mit Köpfen gemacht.
Zum einen wurde die finanzielle Unterstützung der Stadt gegenüber dem ersten Vorschlag noch einmal „aufgestockt“, zum anderen gab es zur Standortfrage ein nun eindeutiges Votum. Wohlgemerkt: erstmal für das laufende Jahr.
Wie berichtet wurde im SKS kontrovers diskutiert. Insbesondere die Kollision mit dem Nikolausumzug wurde thematisiert. Nach der Sitzung hatte die Verwaltung die Nikolausgesellschaft und den Verein Stadtlohner Lichter noch einmal zu einem Abstimmungsgespräch eingeladen. Mit dem Ergebnis, dass es den Akteuren darum gehe, den Kindern ein schönes Erlebnis zu bereiten. Beide Seiten haben bekräftigt, die Interessen der jeweils anderen Seite berücksichtigen zu wollen. Dies sei aber schon im Zuge des Erstantrags so besprochen worden.
FDP beantragt fixen Zuschuss
Unterdessen hatten die Veranstalter ihren ursprünglichen Antrag zurückgezogen und nun um die Genehmigung gebeten, die Eisbahn im Wenninghof aufstellen zu dürfen. Dort, wo sie seit Jahren auch das Lichterfest organisieren.
Einleitend erklärte Berthold Dittmann am Mittwoch, dass er aus besagtem Gespräch das Signal mitgenommen habe, dass weiterhin der Rathausplatz eine Option ist, wenn dies gewollt sei. Ebenso würden die Einzelhändler diesen Standort als zusätzliche Belebung der Innenstadt in der Vorweihnachtszeit begrüßen.
Dennis Bausch betonte, dass die FDP für sich ja bereits im SKS einen Haken hinter den Antrag gemacht hatte. Mit Zustimmung für den Standort Rathausplatz. Die Fraktion könne letztlich mit beiden Standorten leben, würde sich eher für die Stadt aussprechen. Aber: Hier einen Konsens zu finden, sei letztlich Aufgabe des laufenden Verwaltungsgeschäfts.
Darüber sollte in dieser Sitzung nicht abgestimmt werden. Wohl aber darüber, neben einem Ausgleich einer nachzuweisenden Kostenunterdeckung von maximal 10.000 Euro einen zusätzlichen fixen Zuschuss vom 5000 Euro zu gewähren. Insbesondere beim Standort Rathaus entstünden Mehrkosten.
Vorweg: Die weiteren Fraktionen wollten die Standortfrage geklärt haben, der zusätzliche Zuschuss von 5000 Euro fand durchweg Zustimmung. Die UWG tendiere eindeutig Richtung Rathausplatz, viele Fragen seien im SKS beantwortet worden. „Uns ist vor allem wichtig, dass die Schulkinder die Möglichkeit erhalten, zu fahren“, erklärte Mike Eilhardt.
Zum Hintergrund: Wegen der nahenden Schulferien sei eine Verlegung exakt deshalb „hinter“ den Nikolausumzug nicht möglich, hieß es im SKS. Der Standort Wenninghof zöge viele Menschen aus der Stadt. „Dabei tun wir doch so viel, um die Innenstadt attraktiv zu machen.“ Ebenso sehe er die Parksituation am Wenninghof sehr kritisch.
Die CDU habe nach dem SKS noch einmal diverse Gespräche geführt. Unter anderem habe man die Abstimmung zwischen Nikolausgesellschaft und Stadtlohner Lichtern wohlwollend aufgenommen. Zur Parkplatzsituation mit Wegfall des Volksbank-Parkplatzes: „Am Busbahnhof gibt es reichlich, das Mühlenareal bietet temporär auch Potenzial“, so Dr. Markus Könning. Wichtig sei eine gute Beschilderung. Die Fraktion bedaure, dass der Rathausplatz nach Rückzug des ersten Antrags eigentlich keine Option mehr sei. Deshalb solle dem Verein Rederecht eingeräumt werden.
Man habe fast identisch wie in der UWG diskutiert, meinte Reinhold Dapper (SPD). „Die Aktivitäten sollten gerade in der Weihnachtszeit nicht auseinandergezogen werden“, so Dapper. Das Lichterfest solle die Ausnahme bleiben. Die Eisbahn gehöre in die Stadt.
Auch Richard Henrichs (Bündnis 90/Die Grünen) sah im Standort Innenstadt einen deutlichen Mehrnutzen, die Kompromissbereitschaft sei von beiden Seiten signalisiert worden. Ein Alternativstandort sollte nur eine Option werden, „wenn es überhaupt nicht anders geht“.
Für die Stadtlohner Lichter übernahm Marcel Bibow noch einmal das Wort. Man sei nach der SKS-Sitzung doch überrascht gewesen, dass es scheinbar mehr Probleme in Teilen der Politik gebe als den Kern betreffend: sprich den Zuschuss. Der Konsens mit der Nikolausgesellschaft habe ja vorgelegen. „Da uns die Zeit etwas wegrennt, haben wir reagiert und den zweiten Antrag nachgeschoben“, erklärte Bibow.
Innenstadt soll belebt werden
Im Wenninghof sei es sogar die ursprüngliche Idee gewesen, die Eisbahn ans Lichterfest anzudocken. Man habe dann eingesehen, dass darunter gerade die Einzelhändler leiden würden. In den drei Wochen würde es doch viele aus der Stadt ziehen. Deshalb habe man den Rathausplatz ins Spiel gebracht.
Sicher sei aber auch, dass der Kostenapparat am Rathaus ein größerer sei, im Wenninghof habe man die Infrastruktur vom Lichterfest. „Als gemeinnütziger Verein müssen wir natürlich aufs Geld achten“, gab er zu bedenken. Wenn man einen Konsens finde, sei man nicht abgeneigt, doch in die Stadt zu gehen.
Reinhold Dapper (SPD) hakte zum Stichwort finanzielle Unterstützung nach: „Wenn wir dem Vorschlag der FDP folgen, wäre das eine annehmbare Lösung?“ Also so wie im ersten Antrag beantragt. Damit könne man sich anfreunden, meinte Marcel Bibow. Ob es mit den zusätzlichen 5000 Euro getan sei? Womöglich ließen sich ja auch noch weitere Unterstützer von der Idee inspirieren, meinte Berthold Dittmann.
Nahezu unisono stimmten die Ratsmitglieder dann auch für die unentgeltliche Zurverfügungstellung des Rathausplatzes. Eine finanzielle Unterstützung wird für eine nachzuweisende Kostenunterdeckung bis maximal 10.000 Euro plus einem fixen Zuschuss von 5000 Euro aus der Hakenfort-Stiftung gewährt.