Maik (l.) und Thomas Veldscholten haben die Facebook-Gruppe "Corona Hilfe Stadtlohn" ins Leben gerufen.

© Pascal Albert

„Jung und Alt - Zusammenhalt“: Mehrere Hundert Stadtlohner bieten Hilfe in Corona-Zeiten an

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Thomas und Maik Veldscholten haben die Gruppe „Corona Hilfe Stadtlohn“ gegründet, um sich gegenseitig während der Corona-Pandemie zu unterstützen. Es geht dabei nicht nur um Einkaufs-Hilfen.

Stadtlohn

, 19.03.2020, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nur wenige Tage ist die Facebook-Gruppe „Corona Hilfe Stadtlohn“ alt, da zählt sie schon rund 750 Mitglieder. Tendenz steigend. Dass so schnell so viele Menschen in Stadtlohn anderen Bürgern helfen wollen, ist auch für die beiden Gründer der Gruppe, Thomas und Maik Veldscholten, unglaublich. Sie haben noch Einiges vor mit der Gruppe - und hoffen auf weitere Unterstützung.

„Wir haben uns gedacht, es gibt ja viele ältere Leute“, sagt Thomas Veldscholten. Und gerade diese Personen bilden nun mal eine Risikogruppe, die besonders durch eine Infizierung mit dem Coronavirus gefährdet sind. Auch die eigenen Eltern und Schwiegereltern seien zuletzt aufgrund des Virus ein wenig verunsichert gewesen. „Dann hat es bei Thomas ‚Klick‘ gemacht und er hat gesagt, ‚wir machen eine Gruppe‘“, erzählt sein Bruder Maik Veldscholten.

Es ist nicht die erste Hilfs-Aktion der beiden Stadtlohner

Die Idee war geboren, die Umsetzung ging schnell. Immer mehr Stadtlohner traten seitdem der Gruppe bei. Das Motto der Gruppe: „Jung und alt - Zusammenhalt“. Nun geht es darum, den Kontakt zwischen den vielen Menschen, die ihre Hilfe anbieten wollen, und denen, die Hilfe benötigen, herzustellen. Melden können sich Hilfesuchende aber nicht nur auf Facebook, sondern auch per E-Mail oder telefonisch bei der extra eingerichteten Hotline.

Verschiedene Kontaktmöglichkeiten

  • Wer Facebook hat, kann sich natürlich über die dort erstellte Gruppe melden - sowohl persönlich mit einem Beitrag als auch anonym. Dazu könne man einfach Thomas oder Maik Veldscholten anschreiben, sagen die beiden.
  • Auch eine Hotline haben die beiden bereits eingerichtet. Dort können Hilfesuchende unter 02563 2087947 anrufen.
  • Alternativ kann sich auch mit einer Mail an spendenwirbel@gmx.de an die Initiatoren gewendet werden.

Für die beiden Männer ist es nicht die erste gemeinnützige Aktion. Auch „SpendenWirbel“ haben die beiden gegründet und seitdem betreut. Zuletzt hatten sie eine Kino-Aktion ins Leben gerufen, deren Erlös an das Hospiz in Stadtlohn und die Parkinson-Gruppe „Parki WM“ in Gescher ging. „Dadurch wissen wir, wie sowas funktioniert“, sagt Thomas Veldscholten über die Organisation solcher Aktionen.

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In den kommenden Tagen soll ihre neueste Aktion noch ausgeweitet werden, verraten die beiden Brüder. „Das könnte zu zweit schwer zu schaffen sein“, sagt Thomas Veldscholten. Daher würden sie schon überlegen, sich Verstärkung zu suchen, um das Ganze weiterhin gut koordinieren zu können. Die beiden haben zudem schon mehrere Ideen, wie die Stadtlohner sich gegenseitig unterstützen könnten.

„So stärkt man auch die regionale Landwirtschaft“

Die erste liegt auf der Hand: Wie auch in vielen anderen Orten könnten die, die gesund sind und nicht zu einer der Risikogruppen gehören, für andere, gefährdetere Bürger, einkaufen gehen.

Nachbarschaftshilfe zum Ausdrucken

Gehören Sie nicht zur Risikogruppe und möchten Sie Ihren Nachbarn helfen? Dann drucken Sie sich unser Nachbarschaftshilfe-Plakat aus und hängen Sie es zum Beispiel in Ihren Hausflur. Das Plakat gibt es hier kostenlos zum Download.

Eine weitere Idee, die die beiden in der Gruppe auch schon vorgeschlagen haben, ist das Erstellen einer Übersicht mit den Läden, die noch geöffnet haben. Vor allem auch mit den Bauernhöfen. „So stärkt man auch die regionale Landwirtschaft“, schreibt Thomas Veldscholten in seinem Beitrag.

Und „wenn jemand was hat, auf das er verzichten kann und das anderen helfen kann“, sagt er, könne dies auch gerne in die Gruppe geschrieben werden. „Wir hätten viele Bücher, Puzzle, Gesellschaftsspiele für die Kleinsten“, schreibt beispielsweise eine Mutter in der Gruppe. Auch einen regen Austausch über die Kinderbetreuung könnten sich die beiden gut auf Facebook vorstellen.

Immerhin betrifft das Thema seit der Schließung von Schulen und Kindergärten sehr viele. Erste Vorschläge und Tipps für den Zeitvertreib mit ihren Kindern gab es auch schon in der Gruppe. Was Thomas und Maik Veldscholten allerdings nicht wollen, ist Werbung, sagen sie. Auf ihrer Seite gehe es „um die reine Hilfe“, alles andere werde gelöscht, kündigen sie an.

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