Schlechte Straßen in Stadtlohn „Umfragesieger“ werden teilweise erst Ende des Jahrzehnts saniert

Umfrage zu „schlechtesten Straßen“: In Stadtlohn ist Geduld gefragt
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Ende Januar suchte die MLZ-Redaktion mit einem Aufruf auf Social Media nach den schlechtesten Straßen im Verbreitungsgebiet – ohne den Anspruch auf Repräsentativität.

Auch Stadtlohner kommentierten den dazu gehörenden Facebook-Beitrag fleißig. Grund genug, bei der Stadt nachzufragen, ob an den genannten Straßen in näherer Zukunft gearbeitet wird.

Die vier „Umfragesieger“ sind der Hessenweg am Baugebiet Erningfeld, der Prozessweg in Wenningfeld, der Teil des Immingfeldwegs zwischen Westfalenring und der Einmündung der Bohnenkampstraße sowie die Straße durch den Hengeler-Ächterhook.

Hessenweg

Die schlechte Nachricht für alle, denen diese Straßen besonders am Herzen liegen: Im aktuellen Straßen- und Wegekonzept der Stadt Stadtlohn, das der Umwelt- und Bauausschuss im November 2023 beschlossen hat, stehen diese Straßen relativ weit hinten.

So ist der Beginn der Erneuerung der Gehwege und Straßenflächen einschließlich der Straßenentwässerung (Kanal) am Immingfeldweg Süd (südlich des Westfalenrings) nach jetzigem Stand für das Jahr 2028 vorgesehen, mit einem Abschluss der Arbeiten 2029 oder später.

Für den Hessenweg war bislang noch ein Sanierungsbeginn 2029 vorgesehen. Hier gab es aber am Mittwoch (7. Februar) eine aktuelle Entwicklung. „Da kurzfristig noch finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, gibt es bereits eine Submission (eine öffentliche Ausschreibung, Anm. d. Red.). Der Hessenweg könnte in ungefähr eineinhalb Jahren saniert werden“, kündigt Angelika Gebel, Pressesprecherin der Stadt Stadtlohn, an.

Der Prozessweg in Wenningfeld ist im aktuellen Konzept dagegen gar nicht explizit erwähnt. In der vom Rat Ende 2022 verabschiedeten, vorherigen Fassung war noch ein Baubeginn im Jahr 2027 und ein Abschluss der Arbeiten im Jahr 2031 angedacht.

Mehrere Autos fahren über den Immingfeldweg.
Der Zustand des Immingfeldwegs im Süden der Stadt kommt bei einigen Stadtlohnern nicht gut an. Nach jetzigem Stand wird hier aber erst in einigen Jahren saniert. © Markus Gehring

Damit ist allerdings nicht gesagt, dass eine Sanierung dort niemals stattfinden wird. „Die Tiefbaumaßnahmen der nächsten fünf Jahre wurden anhand des Alters und des baulichen Zustandes der Abwasseranlagen und des Straßenaufbaus priorisiert.

Jedes Jahr wird es zu Verschiebungen kommen, weil sich die Schäden zum Beispiel aufgrund der jeweiligen Bodenbeschaffenheit mal zügig, mal gar nicht verändern“, heißt es in der Sitzungsvorlage aus dem November.

Stadt behebt Schäden kurzfristig

Auch der Prozessweg könnte also in Zukunft wieder Thema werden. Im Übrigen ebenso wie der Hengeler-Ächterhook, für den die Stadt bislang noch kein konkretes Sanierungsdatum ins Auge gefasst hatte. „Hier wird sich die Stadt bald ein Bild von der Lage machen und dann könnten auch hier in den nächsten Jahren Bauarbeiten starten“, so Angelika Gebel.

Da die Stadtlohner Bürger nicht mehrfach durch Bauarbeiten vor der eigenen Haustür belastet werden, wird die Sanierung einer Straße erst eingeplant, wenn sowohl Straßenaufbau und Straßenoberfläche als auch das Kanalnetz beschädigt sind. Zu dessen Überprüfung werden regelmäßig Kamerabefahrungen durchgeführt.

Ein Auto fährt über den Hessenweg.
Der Hessenweg soll ab dem Baugebiet Erningfeld im Jahr 2029 saniert werden. © Markus Gehring

Knapp 70 Straßenbaumaßnahmen hat die Stadt im aktuellen Straßen- und Wegekonzept festgehalten. Für das Baujahr 2024/25 stehen unter anderem Kantstraße, Uhlandstraße und Gelsingstraße in Wenningfeld im Plan, dazu zahlreiche weitere Straßen im ganzen Stadtgebiet.

Bei akuten Schlaglöchern oder schwerwiegenden Schäden ist außerdem auch ein schnelles Eingreifen möglich. „Schäden können beim Tiefbauamt gemeldet werden und werden kurzfristig behoben“, erklärt Angelika Gebel.