Von der Quelle bis zur Mündung Wandern für eine trinkbare Berkel

Von der Quelle bis zur Mündung: Wandern für eine trinkbare Berkel
Lesezeit

Stellen Sie sich vor, die Berkel wäre trinkbar. Diese Vorstellung hat einige Bewohner des Berkeltals in den Niederlanden auf die Idee gebracht, eine zweiwöchige, rund 150 Kilometer lange Wanderung von der Quelle bis zur Mündung der Berkel zu organisieren. Am 26. Mai geht’s in Billerbeck los und jeder kann mitmachen.

Die Route führt auch durch Stadtlohn (31. Mai) und Vreden (1. Juni), immer möglichst nah am Fluss entlang. Unterwegs wird es Führungen zu Wasserkraftanlagen, Mühlen, Fischtreppen und Bauernhöfen geben, dazu Kanufahrten, Lunch-Stationen, organisierte Gespräche und viele spontane Begegnungen mit interessierten Menschen.

Das alte Billerbecker Mühlrad
Das alte Billerbecker Mühlrad ist schon am ersten Tag Ziel der Wanderung. © Doris Röckinghausen

Die Gründerin von Drinkable Rivers, Li An Phoa, läuft ebenfalls mit. Das Besondere an der von der Philosophin und Ökologin angestoßenen Bewegung ist, dass es sich ausdrücklich nicht um eine Protestbewegung handelt.

„Weil es wichtig ist, Visionen für die Zukunft einer vitalen und regenerativen Berkel zu formulieren“, so beschreibt Anne Leeflang vom Veranstalterteam ihre Motivation für den Berkel-Walk. Das Projekt ‚Hin zu einer trinkbaren Berkel / Naar een drinkbare Berkel‘ wird durch das Interreg-Programm Deutschland-Nederland sowie seinen Programmpartnern ermöglicht und von der Europäischen Union (EU) kofinanziert.

Tägliche Wasserproben

Während der Wanderung wird die Aufmerksamkeit auf die Wasserqualität gelenkt. So beginnt fast jeder Wandertag mit der Entnahme einer Wasserprobe. „Wir halten an verschiedenen Orten an, um auf gute und weniger gute Zustände hinzuweisen. Dabei kann es sich um ein Renaturierungsprojekt, eine gute Zusammenarbeit, die Geschichte oder einen Engpass handeln, der noch gelöst werden muss“, so heißt es in der Pressemitteilung der Initiativgruppe.

Die Wanderung entlang der Berkel beginnt am 26. Mai an ihrer Quelle in Billerbeck, Deutschland, und endet am 8. Juni an ihrer Mündung in Zutphen, Niederlande. Die rund 150 Kilometer lange Wanderung ist in Etappen von 10 bis 15 Kilometern unterteilt. Start ist jeweils um 9 Uhr, Ende gegen 17 Uhr. Mitwanderer, die mehrere Tage durchgängig dabei sein möchten, kümmern sich selbst um ein Quartier.

Ein renaturierter Flussabschnitt an der Oberberkel bei Billerbeck
Ein Flussabschnitt der Oberberkel, der aktuell renaturiert wurde. Hier darf sich die Berkel nun wieder weitgehend frei entfalten. © Doris Röckinghausen

Während der Wanderung wird am 7. Juni die Berkelkonferenz der 3. Berkelcompagnie im niederländischen Zutphen stattfinden. Die Verwaltungsspitzen werden sich dazu austauschen, wie der Weg hin zu einer trinkbaren Berkel gelingen kann und treffen möglichst verbindliche Vereinbarungen.

Wer mitwandern möchte, meldet sich an auf www.berkel.drinkablerivers.org. Hier finden sich auch die tagesaktuellen Programme. Auch werden Künstler aus den Berkelkommunen mit unterwegs sein und sich inspirieren lassen für ein Werk, das anschließend entstehen kann. Weitere interessierte Kreative können sich noch bis Ende Mai melden unter info@wortart-roeckinghausen.de.