„Und wann schließt die Berkel-Apotheke?“ Nachfragen wie diese haben bei Apothekerin Johanne Elias die Alarmglocken läuten lassen. „Selbst Stammkunden stellen diese Frage, nachdem das Krankenhaus vor vier Monaten geschlossen wurde“, sagt Johanne Elias. Die 35-jährige Apothekerin betont aber: „Wir bleiben.“
Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) mit seinen Facharztpraxen Kardiologie, Chirurgie, Orthopädie, Neurochirurgie und Gynäkologie bleibe ja als ambulantes Angebot am ehemaligen Krankenhausstandort erhalten. Elias: „Auch bei Arbeitswege- und Schulunfällen werden Patienten ja in der Chirurgie ambulant behandelt.“
Krankenhaus-Aus und Corona
Fünf Jahre lang hatte Johanne Elias im Münsterland nach einem geeigneten Apothekenstandort gesucht, bis sie 2020 in Stadtlohn fündig wurde. Die Lage der bis dahin von Dr. Rüdiger Wichmann geführten Berkel-Apotheke an der Josefstraße schien ideal: direkt auf dem Krankenhausgelände.
„Damals habe ich ja nicht geahnt, dass das Krankenhaus schon so bald schließen würde“, sagt Johanne Elias. Die Krankenhausschließung war nicht die einzige Klippe, die die Apothekerin zu umschiffen hatte. „Corona war ja noch eine zusätzliche Herausforderung. Als dann noch die Nachricht von der Schließung des Krankenhauses kam, da war ich schon besorgt“, sagt die Apothekerin.
„Gute Perspektiven“
Doch heute blickt Johanne Elias für die Apotheke mit ihren 20 Mitarbeiterinnen optimistisch in die Zukunft. Weil das MVZ regen Zuspruch erfährt. Und weil das Klinikum Westmünsterland im ehemaligen Krankenhaus ein neues Pflegezentrum errichten wird. „Wir sehen gute Perspektiven“, sagt die Apothekerin.
Unter anderem auch, weil die Berkel-Apotheke einen umfassenden innerstädtischen Botendienst, der auch die Bauerschaften umfasst, aufgebaut hat. Johanne Elias selbst sagt, sie sei längst in Stadtlohn angekommen. „Ich wohne zwar mit meinem Mann in Billerbeck, aber wenn ich hier durch die Stadt gehe, sehe ich schon viele bekannte Gesichter.“

„Ich würde mich immer wieder für diesen Standort entscheiden“, sagt die Apothekerin. Sie will damit Klarheit schaffen. „Ich möchte nicht, dass sich bei Ärzten oder in der Kundschaft der Gedanke festsetzt, dass die Berkel-Apotheke ans Aufhören denkt. Wir bleiben.“