Baumfällung In Stadtlohn verschwinden nach Bernhard Düchtings Ansicht zu viele Bäume

In Stadtlohn verschwinden nach Bernhard Düchtings Ansicht zu viele Bäume
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Bernhard Düchting ist Rentner. Er hat viel Zeit, spazieren zu gehen oder mit dem Rad zu fahren. „Ich bin jeden Tag drei Stunden an der frischen Luft unterwegs“, sagt er. Das tut gut. Aber oft ärgert er sich auch: „Ich sehe viel zu oft, dass Bäume gefällt werden oder Wallhecken verschwinden.“

Am vergangenen Freitag ärgerte sich Bernhard Düchting über Fällarbeiten auf einer etwa 3000 Quadratmeter großen Grünfläche an der Könzgenstraße. Dort wurden mehr als 30 noch relativ junge Bäume gefällt, darunter viele Buchen und einige Eichen. Die Fällung erfolgte vor allem entlang der rückwärtigen Gartenseite der Wohnhäuser an der Nikolaus-Groß-Straße.

Ein Teil der abgesägten Bäume an der Könzgenstraße
Ein Teil der abgesägten Bäume an der Könzgenstraße © Stefan Grothues

Dafür hat Bernhard Düchting wenig Verständnis. „Ich brauche doch Luft zum Atmen“, sagt der Rentner. „In Stadtlohn verschwinden doch viel zu viele Bäume. Die Stadt erarbeitet ein Klimaschutzkonzept – und dann darf so etwas doch nicht sein. Das ist meine persönliche Meinung.“

Die Stadt aber hat nach Angaben von Pressesprecherin Angelika Gebel die Fällungen nicht veranlasst. Und sie habe auch keine Handhabe dagegen. „Es handelt sich bei der besagten Fläche um ein Privatgrundstück.“

Keine Baumschutzsatzung

Die Stadt Stadtlohn hat keine Baumschutzsatzung, die Baumfällungen auf privaten Grundstücken untersagt. Angelika Gebel: „Bei Baumfällungen auf Privatgrundstücken sind aber die Schutzbestimmungen des Bundesnaturschutzgesetzes zu beachten.“

Die Bestimmungen aber sehen für bestimmte Gehölze nur im Zeitraum vom 1. März bis zum 30. September ein zeitlich befristetes Fäll- beziehungsweise Beseitigungsverbot vor. Fällungen im Januar sind also zulässig.