In den alten Werkhallen auf dem Spahn-Gelände werden derzeit große Mengen Asbest-Zement-Platten entfernt.

© Markus Gehring

Spahn-Abriss läuft - ehemaliges Fabrikgelände macht Platz für Bebauung

rnWirtschaft und Wohnen

Auf dem ehemaligen Spahn-Gelände laufen bereits die ersten Arbeiten zum Rückbau der Gebäude. Die Stadt Stadtlohn als Eigentümer berät intensiv über Konzepte zur Erschließung der Fläche.

Stadtlohn

, 18.11.2020, 14:58 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf dem ehemaligen Spahn-Betriebsgelände im Bereich zwischen Bahnallee, Hagenkamp und Kreuzwegstraße tut sich etwas. Die ersten Schritte der Bauarbeiten auf dem großen Areal dienen der Schadstoffsicherung.

„22.000 Quadratmeter Asbest-Zement-Platten werden derzeit entfernt“, erklärt Gerd Große Frericks, der bei der Stadt Stadtlohn im Fachbereich Planen, Bauen und Umwelt arbeitet.

Damit kommt die Stadt der Verkehrssicherungspflicht nach. „Diese Maßnahmen, vor allem in den alten Werkhallen, dienen zur Sicherheit, bevor der Abrissbagger anfangen kann“, berichtet Gerd Große Frericks.

Rückbauarbeiten laufen bis Ende Februar

Bis Ende Februar sollen die Gebäude, die der Stadt gehören, zurückgebaut werden. Die Stadt hat 25.000 Quadratmeter des früheren Spahn-Betriebsgeländes erworben – mitsamt den alten Betriebshallen. Bis Anfang Juni muss das ausführende Unternehmen dann das Baufeld aufbereiten.

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Das heißt aber nicht, dass dann sofort die Bauarbeiten für die Wohnbebauung, die auf dem ehemaligen Fabrikgelände entstehen soll, beginnen. Denn noch fehlt ein Bebauungsplan. Über diesen wird derzeit in einer politischen Arbeitsgruppe aus verschiedenen Fraktionen beraten.

Arbeitsgruppe erarbeitet derzeit Erschließungskonzept

„Wir bearbeiten gerade den Rahmenplan, es müssen zunächst Fragen zu Bedarf und Erschließung geklärt werden“, gibt Fachbereichsleiter Mathias Pennekamp einen Einblick in das komplexe Prozedere.

Das ehemalige Spahn-Gelände an der Bahnallee wurde von der Stadt gekauft und wird abgerissen.

Das ehemalige Spahn-Gelände an der Bahnallee wurde von der Stadt gekauft und wird abgerissen. © Bernd Schlusemann

Die Arbeitsgruppe entwickelt ein Erschließungskonzept für die riesige Fläche. „Ich rechne damit, dass im Laufe des nächsten Jahres entsprechende Konzepte vorliegen und wir mit den ersten Planungsschritten starten können“, zeigt sich Mathias Pennekamp vorsichtig optimistisch. Realistisch müsse man aber davon ausgehen, dass die Bauarbeiten für die neue Nutzung erst 2022 starten werden.

Im Sommer 2017 meldete die Spahn GmbH Insolvenz an. Im Februar 2018 wurde das Inventar des Sitzmöbelherstellers versteigert. Seither stehen die Hallen weitestgehend leer.

Anwohner hatten sich über Rahmenplan beschwert

Wesentliche Ideen des Rahmenplans, die Planerinnen der landeseigenen Stadtplanungsgesellschaft NRW.Urban für die Stadtlohner Bahnallee und die anliegenden Industriebrachen Spahn und Lichtgitter entwickelt hatten, waren im Mai bei einer Bauausschuss-Sitzung abgelehnt worden.

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Zuvor hatte sich bei den Anwohnern massiver Widerstand gegen die Pläne formiert, die unter anderem eine Verdichtung mit bis zu 350 Wohneinheiten in diesem Bereich vorsah. Deswegen soll nun genau überlegt werden, was auf der Fläche zukünftig geschieht.