Eine Hochzeit will gut durchgeplant sein: Hier wird meistens nichts dem Zufall überlassen - soll doch der große Tag von Anfang bis Ende perfekt werden. Ganz wichtig ist dabei insbesondere die Kulisse für das Ja-Wort. Denn das gewünschte Ambiente spielt eine große Rolle.
Gut, dass Heiratswillige in Stadtlohn zwischen verschiedenen Orten, die das Standesamt der Stadt zur Verfügung stellt, wählen dürfen. Welche das sind, haben wir für Sie zusammengefasst.
Wer es eher schlicht mag, dem ist das Rathaus zu empfehlen. „Allerdings finden hier eher selten Trauungen statt“, weiß Standesbeamtin Angela Ekrod. „Im vergangenen Jahr waren es insgesamt nur 12 Eheschließungen.“ Zur Verfügung steht dafür im Rathaus ein Raum, der ebenfalls als Besprechungszimmer genutzt wird.
Das Ja-Wort können sich Brautpaare hier auch nur während der üblichen Öffnungszeiten geben. Angela Ekrod: „Für Kurzentschlossene ist die Trauung im Rathaus eine gute Option. Weitaus beliebter sind hingegen die anderen Orte, die unser Standesamt anbietet: das Haus Hakenfort und der Eisenbahnwaggon am alten Bahnhof.“
Mit dem Losbergspieker gab es ursprünglich noch eine dritte Möglichkeit, die nun aber seit November 2022 nicht mehr zur Verfügung steht, da sich Tobit als Betreiber zurückgezogen hat. Hier gaben sich im letzten Jahr noch insgesamt 21 Paare das Ja-Wort.

Im Haus Hakenfort fanden im vergangenen Jahr die meisten Trauungen des Standesamtes Stadtlohn statt: 46 Ehen wurden hier geschlossen. Das Ambiente beschreibt Angela Ekrod dabei als etwas rustikal - allerdings mit modernen Einflüssen: „Erst in den letzten Wochen wurden die Räumlichkeiten komplett modernisiert. Es wurden zum Beispiel Tische und Stühle angeschafft. Alles wurde ein bisschen aufgepeppt. So gibt es zum Beispiel auch neue Gardinen. Die alten waren einfach nicht mehr zeitgemäß.“

Die Modernisierungsarbeiten fügen sich nun in die rustikale Atmosphäre ein. Denn das Gebäude ist regelrecht geschichtsträchtig: „Das Haus Hakenfort wurde von dem Medizinalrat und Ortshistoriker Dr. Josef Vogtt (1779-1829) erbaut und im Jahre 1808 erstmals bezogen. Später wurde das Haus an Antonius Hakenfort verkauft. Seit 1983 steht das Haus unter Denkmalschutz. Seit der Zerstörung der Stadt 1945 ist es das älteste Bürgerhaus Stadtlohns“, weiß die Standesbeamtin zu berichten.

Wer sich für eine Trauung im Kaminzimmer des Gebäudes entscheidet, kann ungefähr 35 Gäste mitbringen. Die Räumlichkeiten sind barrierefrei erreichbar. Im Anschluss an die Trauung ist ein Umtrunk im Innenhof mit Stehtischen möglich.
„Zudem kann hier auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten des Rathauses geheiratet werden - also auch freitags am Nachmittag und samstags“, sagt die Standesbeamtin. Termine können im Standesamt für die Planungssicherheit bereits ein Jahr im Voraus reserviert werden. Verbindlich wird das Ganze jedoch erst mit der offiziellen Anmeldung zur Eheschließung und der Prüfung der einzureichenden Unterlagen. Ob das Haus Hakenfort am Wunschtermin zur Verfügung steht, kann direkt beim Standesamt in Erfahrung gebracht werden.

Fast schon einzigartig in Deutschland ist hingegen eine Trauung im Eisenbahnwaggon am alten Bahnhof. „Soweit ich weiß, gibt es in Deutschland nur zwei Personenwagen, die für Hochzeiten zur Verfügungen stehen. Einer davon befindet sich in Stadtlohn“, sagt Heinz Garwer vom Eisenbahnclub Stadtlohn.
Seit ungefähr fünf Jahren schon können sich Paare hier das Ja-Wort geben, wie er weiter berichtet: „Die Stadt kam irgendwann auf uns zu und fragte an. Wir fanden, dass das eine tolle Idee war. Mittlerweile wird das Ganze so gut angenommen, dass sogar Auswärtige extra nach Stadtlohn kommen, um hier zu heiraten.“ Insgesamt 17 Trauungen fanden letztes Jahr im Eisenbahnwaggon statt. „Es werden immer mehr. Eine Hochzeit im Eisenbahnwaggon ist einfach mal etwas ganz anderes“, freut sich Heinz Garwer.

Der Waggon aus dem Jahr 1925 steht das ganze Jahr zur Verfügung und bietet dabei Platz für circa 30 Personen. Er kann darüber hinaus auch für andere Veranstaltungen wie kleinere Familienfeiern gebucht werden.
Heinz Garwer: „Auch Brautpaare können gerne direkt hier weiter feiern, wenn sie das organisieren möchten. Sie können sich nach Absprache hier so lange aufhalten, wie sie möchten. Auch ein Umtrunk im Anschluss an das Ja-Wort ist möglich.“

Wer im Eisenbahnwaggon heiraten möchte, muss neben der Terminabsprache mit dem Standesamt zusätzlich beim Eisenbahnclub Stadtlohn anfragen und den Wunschtermin abgleichen. Für die Trauung im Waggon erhebt der Eisenbahnclub außerdem eine Gebühr von 100 Euro.

Info
- Weitere Informationen rund um das Thema „Heiraten in Stadtlohn“ gibt es auf der Internetseite der Stadt.