Ansturm auf Karnevalskostümbörse „Das hat uns selbst richtig überrascht“

Ansturm auf Karnevalskostümbörse: „Das hat uns richtig überrascht“
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Der Ansturm auf die Karnevalskostümbörse in der St.-Anna-Realschule kannte am Samstagmorgen keine Grenzen. In Scharen strömten die Stadtlohner Karnevalsfans in die Schule an der Klosterstraße. Es war ein besonderes „Schauspiel“ nach der Corona-Durststrecke.

Weit über hundert Meter lang ist die Schlange vor der Tür. Und dies schon etliche Minuten bevor sich diese überhaupt öffnet. Regen? Kein Problem. Geduldig warten die Karnevalsfans auf Einlass. Zu groß ist der Reiz, auf der Karnevalsbörse ein echtes Schnäppchen ergattern zu können.

Fynn (1) hat sein grünes Ninja-Turtles-Kostüm direkt gefunden und anprobiert. Auf dem Rücken (nicht im Bild) hat dieses auch den typischen Schildkrötenpanzer aufgenäht.
Fynn (1) hat sein grünes Ninja-Turtles-Kostüm direkt gefunden und anprobiert. Auf dem Rücken (nicht im Bild) hat dieses auch den typischen Schildkrötenpanzer aufgenäht. © Till Goerke

Marlies Dapper, die vor über zehn Jahren die Karnevalskostümbörse aus der Taufe hob, traut selbst ihren Augen kaum, als Punkt 11 Uhr die Tür geöffnet werden. Innerhalb weniger Sekunden ist die Aula rappelvoll: Stimmenwirrwarr, leichte Hektik und viele strahlende Kinderaugen.

Unter ihnen ist auch Fynn (1). Der kleine Wirbelwind ist mit Mama und Oma gekommen und hat schnell „das Kostüm“ entdeckt. Aber nicht nur das. Natürlich wird die Ninja-Turtles-Verkleidung auch sofort anprobiert. Fynn ist sichtlich stolz. Auf die Frage, ob es ihm gefällt, strahlt er über beide Wangen.

Im Regen anstehen und warten: Für die Karnevalsfans kein Problem. Weit über 100 Meter war die Schlange lang.
Im Regen anstehen und warten: Für die Karnevalsfans kein Problem. Weit über 100 Meter war die Schlange lang. © Till Goerke

„Das hat uns selbst überrascht, wie groß der Ansturm heute ist“, sagt Marlies Dapper, nachdem die erste zwanzig Minuten verstrichen sind. Schon jetzt sind etliche Kleiderständer abgegrast, die Reihen der Kostüme lichten sich.

Dafür werden die Schlange an den zwei Bezahlständen länger und länger. Aber: Das Team um Marlies Dapper arbeitet zügig. Lange warten muss niemand. Auch, wenn es in diesem Jahr ein neuer Standort für die Kostümbörse war – die Abläufe sitzen.

Wenige Sekunden nach dem Öffnen der Türen ging der Ansturm los. Binnen einer Minute war die Aula komplett gefüllt.
Wenige Sekunden nach dem Öffnen der Türen ging der Ansturm los. Binnen einer Minute war die Aula komplett gefüllt. © Till Goerke

Und wie schon vor der Corona-Zwangspause kommen 20 Prozent des Verkaufserlöses sowie der Erlös des Kuchenbuffets den Kindern der Kleinen Schule Sonnenstrahl in der Dominikanischen Republik zugute. Jeder, der also ein Kostüm oder Kuchen gekauft hat, unterstütze somit zugleich eine gute Sache.

Auffällig: Es wurden nur wenig Nummern vergeben, dafür aber viele Kostüme für den Verkauf gespendet. Mit Blick auf den Erlös für die gute Sache nicht von Nachteil. „Den Erlös der gespendeten Kostüme können wir ja schließlich zu 100 Prozent weitergeben“, erklärt Marlies Dapper.

Bezahlt wurden die Kostüme an zwei Ständen. Das Team um Marlies Dapper hatte alle Hände voll zu tun.
Bezahlt wurden die Kostüme an zwei Ständen. Das Team um Marlies Dapper hatte alle Hände voll zu tun. © Till Goerke

Die Redaktion war schon einige Minuten bevor die Türen geöffnet wurden in der Aula. So konnten in aller Ruhe die Kostüme in Augenschein genommen werden. Fazit: Hochwertig und günstig. Diese Kombination erklärt auch den Ansturm.

Kinderkostüme hatten dabei die Oberhand. Von Prinzessinnenkleid, über Cowboyhut, Perücken bis hin zu Feuerwehrmontur war alles dabei. Ein Großteil dieser Dinge hatte schon nach rund 30 Minuten einen neuen Besitzer. Nach gut einer Stunde ist der große Ansturm vorbei.

Rappelvoll war es. Ein wenig Geduld war gefragt, um vorwärts zu kommen.
Rappelvoll war es. Ein wenig Geduld war gefragt, um vorwärts zu kommen. © Till Goerke

Und doch haben Marlies Dapper und Team noch immer ein wachsames Auge auf das Treiben. Langfinger sollen gar nicht erst in Versuchung kommen. „Das haben wir leider alles schon erlebt“, so die Chef-Organisatorin.

Die Kombination aus Qualität und Preis war ausschlaggebend für den Ansturm auf die Karnevalskostümbörse.
Die Kombination aus Qualität und Preis war ausschlaggebend für den Ansturm auf die Karnevalskostümbörse. © Till Goerke

Für sie und ihr Team ist der Tag übrigens auch um 13 Uhr - wenn die Türen wieder schließen - noch lange nicht vorbei. Direkt im Anschluss steht der Abbau an. Am späten Samstagnachmittag muss alles wie vor der Kostümbörse aussehen. „Das werden wir schaffen, ich bin da ganz optimistisch.“

Wie hoch die Spendensumme ist, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Schließlich muss erst mal alles auseinanderdividiert - Stichwort 20 Prozent - und dann am Ende wieder zusammengerechnet werden. Marlies Dapper versichert aber, das Ergebnis so schnell wie möglich nachzureichen.

Update Sonntag: Marlies Dapper teilte am Sonntag mit, dass zur großen Überraschung und Freude der Veranstalter die stolze Summe von 1840,51 Euro Reinerlös zusammengekommen ist.