52°N 7°E: Googelt man nach diesen Koordinaten, so werden umgehend Radwandertouren bei Komoot angezeigt. Exakt das ist einer der Ansätze, der hinter der Idee des überdimensionalen Bilderrahmens am Konfluenzpunkt in Estern steckt: Stadtlohn noch bekannter und sichtbarer zu machen. Der neue Foto-Spot wurde nun offiziell der Stadt übergeben. Ein echtes Gemeinschaftsprojekt Stadtlohner Unternehmen.
Nicht zu übersehen ist der gelbe Rahmen an der Russenstraße unweit der K33 bei Büren. Dort, wo bisher ein Stein auf den Konfluenzpunkt hinwies. Auffallen soll er auch, zum Beispiel den Radfahrern, die auf dem Europaradweg R1 oder der Flamingoroute unterwegs sind. Um am neuen touristischen Anziehungspunkt einen Halt einzulegen, einen spannenden Schnappschuss zu machen und diesen bestenfalls zu teilen.
Exponierte Lage an Europaradweg
Die Grundidee dazu war bereits im Sommer 2022 entstanden, im Zuge der Konzepterstellung zum Stadtmarketing. Unter anderem waren in diesem Rahmen bereits das neue Stadt-Logo samt Slogan und der Ansatz zu einem Stadtlohn-Schriftzug an der Berkelpromenade entwickelt worden. „Im gleichen Atemzug haben wir diese Stelle in Estern ausgegraben“, erklärt Thomas Willemsen, verantwortlich für Idee und Konzeption.

Warum? „Es gibt zwar einige Zehntausend Konfluenzpunkte auf der Erde, aber eben nur vier in NRW“, betont Willemsen. Eine echte Besonderheit für Stadtlohn, quasi ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. Wobei: So ganz richtig ist die Platzierung nicht. Korrekterweise liegt der Konfluenzpunkt gut 200 Meter weiter östlich, allerdings in einem schwer zugänglichen Waldstück.
Aus der Idee wurde ein Projekt: Thomas Willemsen suchte und fand örtliche Unternehmer, die sofort signalisierten, dieses eigenverantwortlich durchzuziehen. Sprich: ohne Beanspruchung städtischer Gelder. Das bemerkenswerte Volumen: rund 25.000 Euro. „Ein echtes Paket“, wie Thomas Willemsen auf die vergangenen Monate zurückblickt. Einschließlich des Genehmigungsverfahren beim Kreis Borken.
1,2 Tonnen wiegt allein der Rahmen, 2,6 Tonnen sind die notwendigen Fundamente schwer, basierend auf einer verbindlichen statischen Berechnung: Zahlen, die beeindrucken. „Mal eben so war nicht“, zeigt sich Willemsen selbst erstaunt über die Dimensionen und lacht. Viele Räder liefen ineinander.

Konkret: Ferro Umformtechnik zeichnete für Konstruktion und Fertigung verantwortlich – dies gar als Azubi-Projekt. Die Sparkassenstiftung der Sparkasse Westmünsterland sponserte den Schwertransport nach Estern. Heitkamp & Hülscher sorgte für Fundamente und Aufbau, das stabil ingenieurbüro vorab für Statik und Gründungsberechnung. Die abschließende Beschriftung übernahm Werbetechnik Hilker.

Gisela Hilker war es auch, die zum offiziellen Übergabetermin (12.2.) an Bürgermeister Berthold Dittmann und Martin Auras (SMS-Stadtmarketing) den QR-Code aufbrachte, mit dem die Passanten zu Infos und Infofilm gelangen – dies aus den Händen von Lokomotiv Fotografie mit Thomas Willemsen. Dieser übernahm während des gesamten Prozesses auch die Bauleitung und stellte die Beschichtung des Landschaftsfotorahmens sicher. Alles wohlgemerkt neben dem betrieblichen Alltag.
Projekt hat Volumen von 25.000 Euro
Dieses bemerkenswerte Zusammenwirken hob auch Berthold Dittmann am Mittwoch hervor. Das Ergebnis könne sich sehen lassen – und es soll vor allem gesehen werden. „Deshalb haben wir es im Kurvenbereich exponiert an der Russenstraße platziert“, erzählt Thomas Willemsen. Mit einer echten Signalfarbe.

Damit sei irgendwie auch ein weiterer Startschuss abgegeben, um Stadtlohn weiter nach vorne zu bringen und sichtbarer zu machen. „Gerade mit Blick auf Social Media“, schiebt der Stadtlohner hinterher. Um Augenblicke festzuhalten und sprichwörtlich „einzurahmen“ und auf Facebook, Instagram und Co. zu posten.
So wie es später einmal auch am Stadtlohn-Schriftzug mit Blick auf Mühle und Otger-Kirche passieren soll. „Perfekte Kulissen für kreative Aufnahmen“, findet Thomas Willemsen. Ein gelungenes Bild könne viel bewirken und die Einzigartigkeit der Stadt hervorheben. Oder anders: So könne Stadtlohn ins beste Licht gerückt werden.
Weitere Informationen
- Ein Konfluenzpunkt ist der Schnittpunkt eines ganzzahligen Breitengrades mit einem ganzzahligen Längengrad. In Deutschland gibt es 48 dieser besonderen Stellen und in NRW vier. Einer davon liegt in Stadtlohn. Hier kreuzen sich der 52. Breitengrad und der 7. Längengrad.
- Informationen zum Konfluenzpunkt können per Handy über einen QR-Code am Bilderrahmen abgerufen werden oder online unter: https://www.youtube.com/shorts/-Oqp4TjvYcQ
