In Westfalen-Lippe sind wieder weniger Darmspiegelungen durchgeführt worden. Darauf weist die AOK NordWest anlässlich des Darmkrebsmonats März hin. Nach einer aktuellen Auswertung wurden im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 36.734 präventive und diagnostische Darmspiegelungen im ambulanten und stationären Bereich bei AOK-Versicherten in Westfalen-Lippe durchgeführt. Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr ein leichter Rückgang um 1,4 Prozent. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 vor der Corona-Pandemie liegt das Minus allerdings bei 7,4 Prozent.
Hier wurden noch 39.686 Koloskopien durchgeführt. „Wir appellieren an die Menschen in Westfalen-Lippe, unbedingt die Möglichkeit der Darmspiegelung zu nutzen, um Symptome medizinisch abklären zu lassen oder im Rahmen der Vorsorge Darmkrebs frühzeitig zu erkennen“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann.
Koloskopien stellen den Kern der Darmkrebs-Früherkennung dar. Mit der Darmspiegelung lassen sich schon Vorstufen von Darmkrebs erkennen und überwiegend bereits während der Untersuchung entfernen. Findet der Arzt bei der Untersuchung Polypen, entfernt er diese sofort, da sich auch aus gutartigen Wucherungen bösartige Tumore entwickeln können.
Darmkrebsvorsorge bei Männern
Zur Darmkrebsvorsorge können sowohl Tests auf nicht sichtbares Blut im Stuhl als auch Darmspiegelungen in Anspruch genommen werden. Da wissenschaftliche Daten zeigen, dass Männer im Vergleich zu Frauen ein höheres Risiko haben, an Darmkrebs zu erkranken, wird Männern bereits ab einem Alter von 50 eine Darmspiegelung auf Kosten ihrer gesetzlichen Krankenkasse angeboten.
Nach Ablauf von neun Kalenderjahren ist eine erneute Darmspiegelung möglich. Wahlweise kann jährlich ein Schnelltest auf verborgenes Blut im Stuhl vorgenommen werden, ab 55 Jahren alle zwei Jahre.
Darmkrebsvorsorge bei Frauen
Bei Frauen wird ab dem 50. Lebensjahr einmal jährlich ein Schnelltest auf verborgenes Blut im Stuhl angeboten, ab 55 Jahren alle zwei Jahre. Eine Darmspiegelung ist alternativ ab dem Alter von 55 Jahren möglich. Nach Ablauf von neun Kalenderjahren kann eine neue Vorsorge-Darmspiegelung durchgeführt werden.
Männer und Frauen können maximal zwei Darmspiegelungen als Früherkennungsmethode in Anspruch nehmen. Ab dem Alter von 65 Jahren kann nur eine Darmspiegelung als Früherkennungsmethode in Anspruch genommen werden.
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