Die Aussagen rund um die Zukunft des Hallenbads im 4-elements am Sandforter Weg in Selm hatten Anfang November für Aufsehen gesorgt. Geschäftsführer Simon Ferkmann hatte auf Anfrage dieser Redaktion mitgeteilt, dass es aktuell keine Gespräche mit der Stadt gebe und eine zeitnahe Schließung des für Schul- und Vereinssport wichtigen Bades zu erwarten sei. Eigentlich stand das Thema für die letzte Stadtratssitzung des Jahres am 19. Dezember (Donnerstag) nicht auf der Tagesordnung. Michael Zolda (CDU) bat den Bürgermeister angesichts der Dringlichkeit des Themas aber um einen kurzen Zwischenstand, wie die Stadt in dieser Angelegenheit weiter vorgehen will.
Bürgermeister Thomas Orlowski, der sich kurz zuvor mit dem früheren CDU-Bürgermeisterkandidaten ein heftiges Wortgefecht rund um die Gespräche zu den Abrisshäusern an der Kreisstraße geliefert hatte, fragte diesen: „Haben Sie schon Gespräche mit Herrn Ferkmann geführt?“ Dazu wollte sich Michael Zolda allerdings nicht äußern, was natürlich einen gewissen Interpretationsspielraum lässt. Der Bürgermeister appellierte jedenfalls: „Lassen Sie uns dieses Thema gemeinsam anfassen und keine Parteipolitik machen.“
Gespräche zeitnah geplant
Die Stadt will sich in jedem Fall für den Erhalt des Hallenbades einsetzen, auch wenn die finanziellen Forderungen des Betreibers bislang aus Sicht der Stadt deutlich zu hoch sind. Der Bürgermeister sprach in der Ratssitzung im November von einem „siebenstelligen Betrag“. Das wäre laut Thomas Orlowski das Fünf- bis Sechsfache der bisherigen Abgaben der Stadt. Auf der anderen Seite fehle seitens des Betreibers auch ein entsprechender Investitionsplan.
Angedacht ist nun, einen kleinen Arbeitskreis mit Vertretern der politischen Fraktionen zu bilden, der sich möglichst zeitnah gemeinsam mit Simon Ferkmann über Inhalte und Lösungsmöglichkeiten unterhalten soll. „Wie können wir gewährleisten, dass das Hallenbad nicht so schnell schließt? Wie sehen Lösungen für die Zukunft aus?“ nannte der Bürgermeister die drängendsten Fragen, die geklärt werden müssen. Auf die Nachfrage von Ratsmitglied Heiko Buchalik, ob die Stadt bereits das Gespräch mit dem Betreiber des 4-elements gesucht habe, antwortete der Bürgermeister: „Noch nicht, er weiß aber bereits, dass wir mit ihm Gespräche führen wollen.“
Simon Ferkmann hatte das 4-elements nach dem Tod seines Vaters Heinrich Ende 2023 übernommen. Ursprünglich wollte die Stadt das zwar gepflegte, aber in die Jahre gekommene Hallenbad aus privater Hand zurückerwerben, um es mit öffentlichen Mitteln zu sanieren. Weil aber die drei Millionen Fördergeld dafür nicht ausreichen, werden diese nun für die Sanierung des Freibades genutzt. Die Finanzierung einer kostspieligen Sanierung des Hallenbades bleibt fraglich.