Im August des vergangenen Jahres lebte noch kein Geflüchteter in der Zeltstadt in Bork. Am 1. April hatten die Arbeiten zum Aufbau der 18 Leichtbauhallen begonnen. Daher hatte das Projekt in diesen vier Monaten bereits über eine Million Euro gekostet, wie die Bezirksregierung Arnsberg damals mitteilte.
Nun - gut ein Jahr später - benennt die Behörde die bisher anfallenden Kosten. „Die Gesamtkosten seit April 2022 inklusive Aufbau betragen rund 14,85 Millionen Euro“, teilt Sprecher Christoph Söbbeler auf Nachfrage der Redaktion mit.
In diese Gesamtkosten fließt der Sicherheitsdienst, den die Stadt Selm im Mai beauftragt hatte und der seitdem patrouilliert, bisher nicht ein. Denn: Bisher hat die Stadt den Betrag von rund 85.000 Euro bis Ende des Jahres vorgestreckt. Ob die Bezirksregierung einen Teil der Kosten übernimmt, ist unwahrscheinlich. Auf der letzten Ratssitzung teilte Bürgermeister Thomas Orlowski mit, dass er von der Behörde in Arnsberg eine Absage mit Verweis auf das Gemeinfinanzierungsgesetz bekam.
Keine Kostenaufteilung möglich
Und wie viel kostet die Zeltstadt Bork (durchschnittlich) im Monat? Und ist es möglich, die Kosten nach Faktoren wie Sicherheitsdienst, Betreuungsdienst, Miete der Hallen und weitere aufzuteilen? Nein, leider nicht - heißt es aus Arnsberg. Angaben zu den Kostenfaktoren im Einzelnen seien aus wettbewerblichen Gründen nicht möglich.
Fest steht jedoch: Im Regierungsbezirk Arnsberg wird eine weitere Notunterkunft - in Herne - mit ebenfalls 750 Plätzen betrieben. Die Kosten beider Einrichtungen seien in etwa vergleichbar, teilt Söbbeler mit.
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