Auf dem Lasise hatten die Studenten die besten Bedingungen, um zu testen und zu forschen.

Auf dem Lasise hatten die Studenten die besten Bedingungen, um zu testen und zu forschen. © Günther Goldstein

Zeltlager auf dem Hof Lünemann: „Racing Camp“ zu Gast in Bork

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Ein „Racing Camp“ hatte seine Zelte jetzt auf dem Hofe Lünemann zwischen Bork und Cappenberg aufgeschlagen. Die Studenten forschten an der Zukunft des Rennauto-Baus.

Bork

, 26.06.2022, 08:20 Uhr / Lesedauer: 3 min

Auf dem Forschung- und Testgelände von LaSiSe in Bork-Hassel finden in der Regel praktische Untersuchungen mit der Ladungssicherung bei Transportern und Lastkraftwagen statt. Oder es gibt Fahrertraining auf den unterschiedlichen Modulen für die unterschiedlichsten Unternehmen.

Etwas ganz anderes erlebte die Einrichtung jetzt an dem langen Wochenende um den Fronleichnam. Da hatte die Abteilung Fahrzeug- und Verkehrstechnik des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) zu einem Racing Camp eingeladen. Von den 25 angesprochenen Teams kamen 19 zu diesem Termin - die anderen mussten wegen Corona Fällen absagen.

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Zeltlager auf dem Hof Lünemann: „Racing Camp“ zu Gast in Bork

Ein „Racing Camp“ hatte seine Zelte jetzt auf dem Hofe Lünemann zwischen Bork und Cappenberg aufgeschlagen. Die Studenten forschten an der Zukunft des Rennauto-Baus.
25.06.2022

Dieses Treffen sollte eine Vorbereitung sein auf die „Formula Student Germany“, an der später vom 15. Bis zum 21. August rund 100 Studententeams aus ganz Deutschland auf dem Hockenheimring teilnehmen. Das Ganze ist eine internationale Sache, die aus den USA nach Europa gekommen ist.

Teams arbeiten an ihren Modellen

Der Hintergrund ist ein fortlaufender Ideen- und Forschungswettbewerb, der an Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland zum Thema Fahrzeugbau durchgeführt wird. Die Teams bilden sich aus Studenten der unterschiedlichsten Fachrichtungen, von Maschinenbau über Physik bis zu Betriebswirtschaft. Das, was dabei herauskommt, muss am Ende den gestellten Voraussetzungen standhalten. Für den Bau der sportlichen Fahrzeuge dürfen sowohl handelsübliche Bauteile aber auch eigenen Konstruktionen verwendet werden.

Die Arbeit der Teams an ihren Modellen ist auch ein Blick in die Zukunft. Kamen in den Jahren zuvor noch überwiegend Verbrennungsmotoren zum Einsatz, so waren es diesmal nur noch zwei Verbrenner, der Rest war elektrisch.

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Für die Studenten in Bork war es ein sehr intensives Wochenende. Die Leitung und Organisation vor Ort hatten Christof Kerkhoff und Simon Jäckel vom VDI. Sie berichteten, dass die Teams an den Tagen meist von 8 bis 18 Uhr auf dem LaSiSe Gelände mit ihren Entwicklungen beschäftigt waren. Da fanden permanent Testfahrten statt, dazwischen wurde geschraubt und überprüft, beraten und gefachsimpelt. Pausen zur Stärkung und Erholung gab es in den Räumen und auf der Terrasse des Zentrums.

„Die Bedingungen für uns sind hier ideal“, sagte Simon Jäckel. „Die Studenten können hier konzentriert und ungestört ihrer Arbeit nachgehen. Die in Bork zusammengekommenen Teams hatten zumeist eine weitere Anreise. „Die weiteste Anfahrt hatte die Gruppe vom Bodensee“, sagte Simon Jäckel. Deshalb war auch die Unterbringung der rund 200 Personen eine Aufgabe. Sie wurde elegant gelöst durch ein sehr schönes Zeltlager auf dem Gelände des Hofes Lünemann, so dass zwischen Arbeit und Schlafplatz nur eine kurze Strecke lag. Und trotz der Mühen am Tage blieb dort noch genug Luft für eine gemütliche Nutzung der Sommerabende in ländlicher Atmosphäre.

Talente sollen gefördert werden

„Mit diesen Aktionen sollen Talente gefunden und gefördert werden“, sieht es Christof Kerkhoff. „Es gibt auch Teams, die direkt von Autoherstellern oder Zubehörlieferanten unterstützt werden. Es gibt sogar Gruppen, die sich mit dem autonomen Fahren beschäftigen, und stolz sind, wenn ihr Fahrzeug zwar langsam, aber sicher durch den Parcours fährt“. Im Übrigen ist nicht nur die Geschwindigkeit ein ausschlaggebendes Kriterium. Bewerte werden auch bei der späteren Präsentation das gesamte Konzept bis hin zur Wirtschaftlichkeit und zum Marketing. Deshalb suchen sich die Teams gleich zu Anfang Sponsoren, was man an den Fahrzeugen klar erkennen kann.

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Bei den Testfahrten durch die kurvenreiche von Pylonen ausmarkierte Strecke ging es dann schon richtig zur Sache. Die Fahrer trugen ein volle Sicherheits-Rennmontur, die elektrisch angetriebenen Flitzer waren durch Notausschalter gesichert. Nach ein paar Runden mit digitaler Aufzeichnung ging es dann in die „Box“, beziehungsweise wurde das Fahrzeug von den Teammitgliedern auf Böcke gehoben, überprüft und in den Einstellungen verbessert.

Bis zum optimalen Ergebnis, dass dann im August am Hockenheimring präsentiert werden soll. Ähnliche Veranstaltungen gibt es auch in anderen europäischen Ländern. Am Ende wird es dann im Vergleich der Ergebnisse einen Sieger geben. Und der darf sich dann mit Sicherheit beste Chancen in der Fahrzeugindustrie ausrechnen.

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