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Wahlen in Selm: UWG und Wir für Selm setzen auf Unabhängigkeit
Kommunalwahlen in Selm
Kommt es zum großen Stühlerücken im Bürgerhaus? Fest steht, dass noch nie so viele in den Rat einziehen wollten wie dieses Mal: fünf Parteien und zwei unabhängige Vereine.
Im Jahr 1984 fand die Gründungsversammlung der UWG statt - als eingetragener Verein und nicht als Partei. Das ist Hubert Seier, dem Vorsitzenden, immer noch wichtig. Dadurch seien die Männer und Frauen, die sich engagierten, freier in ihren Entscheidungen, meint er, eben unabhängiger. Die UWG ist aber inzwischen nicht der einzige politische Verein, der die Selmer Politik mitbestimmt. „Wir für Selm“ wollen ebenfalls wieder zurück in den Stadtrat.
Werner Sell war 2014 zusammen mit Daniela Volle für die Partei Die Linke in de Rat eingezogen. Nach ihrem Austritt bei der Linken bildeten die beiden die Fraktion „Wir für Sem“. Inzwischen gibt es den gleichlautenden Verein, der auch wieder Vertreter in den Rat schicken möchte, um unabhängige Politik zu machen. Um den Namen „Wir für Selm“ bekannt zu machen, habe er mit seinem Team wieder von Tür zu Tür gehen wollen: „Das ging wegen Corona leider nicht“, sagt Sell. Dafür hätten sie viele gute Gespräche auf den Wochenmärkten geführt. Ob das reichen wird für die Fortsetzung der Fraktionsarbeit? Er hofft es.
UWG will die absolute Mehrheit der Groko brechen
Das Ziel der UWG, der bei der Kommunalwahl 2014 19,2 Prozent der Stimmen erhalten hatte, ist klar formuliert: „Die Groko kann nur in die Schranken verwiesen werden, wenn sie gemeinsam unter 50 Prozent der Stimmen bleiben“, sagt Hubert Seier. Groko ist die Abkürzung für große Koalition. Davon spricht die UWG gerne, um die enge Zusammenarbeit zwischen SPD und CDU zu kritisieren.
Beide, sowohl Seier als auch Sell, werden zur Auszählung der Stimmen im Bürgerhaus sein. Vorher hatte jeder sein ganz eigenes Programm, um die Spannung abzubauen. Seier war mit dem Fahrrad unterwegs, Sell hatte einer Nachbarin um Geburtstag gratuliert.
Leiterin des Medienhauses Lünen Wer die Welt begreifen will, muss vor der Haustür anfangen. Darum liebe ich Lokaljournalismus. Ich freue mich jeden Tag über neue Geschichten, neue Begegnungen, neue Debatten – und neue Aha-Effekte für Sie und für mich. Und ich freue mich über Themenvorschläge für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen.
