Voll ausgestattetes Holzgebäude wird Raub der Flammen Feuer zwischen Selm und Lüdinghausen

Feuer zwischen Selm und Lüdinghausen: Holzgebäude im Ermen brennt aus
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Als Klaus Hesselmann und seine 47 Kollegen von der Freiwilligen Feuerwehr Lüdinghausen am Montagabend (19.12.) gegen 18.45 Uhr wieder zurück in der Feuerwache sind, liegt ein mehr als zweistündiger Kampf hinter ihnen: gegen die gefräßigen Flammen, die in der Bauerschaft Ermen - im Lüdinghausener Außenbereich zwischen Selm und Nordkirchen - besonders viel Nahrung fanden. Was sie verzehrten, war komplett aus Holz. Und ist jetzt zerstört.

Weithin sichtbarere Flammen

Erst war nur von einem Gebäude die Rede, dann von einer Scheune, schließlich spricht der Mitarbeiter der Leitstelle in Coesfeld von einer Teichhütte: eine Vokabel, die auch Klaus Hesselmann benutzt, wohl wissend, dass das immer noch nicht treffend ist. Das Feuer war in einer großen - etwa acht mal acht Meter umfassenden - Holzhütte ausgebrochen, die voll ausgestattet war. Als die Feuerwehrleute aus Lüdinghausen und Seppenrade - beide Löschzüge waren im Einsatz -in der Bauerschaft Ermen eintrafen, konnten sie nach Sicht fahren: immer dem hellen Feuerschein nach. Schließlich war es um diese Zeit schon dunkel.

Einmal angekommen, sahen sie, was da alles brannte: nicht nur die hölzernen Außenwände, sondern auch die Inneneinrichtung des voll ausgestatteten Gebäudes. Einsatzleiter Hesselmann bildete vier Löschtrupps, die abwechselnd unter Atemschutz in die XXL-Hütte liefen und Löschangriffe mit den sogenannten C-Rohren führten. Das sind die Druckschläuche, die vor allem zum Einsatz kommen, wenn es gilt, von innen zu löschen.

Das Wasser aus den Strahlrohren stammte nicht aus dem Teich, der der mutmaßlichen Hütte ihren Namen gab, sondern aus der zentralen Wasserleitung zwischen Lüdinghausen und Selm: einer 500er-Leitung. Das brennende Holzgebäude lag unweit der Landstraße 835. Das sei komfortabel gewesen, sagt der Einsatzleiter. Etwas anderes dagegen nicht.

Naturdach mit Tücken

Das brennende Gebäude hatte ein begrüntes Naturdach, das teilweise einstürzt sei: nicht nur ein Risiko für die Einsatzkräfte, sondern auch ein praktisches Problem. Verstreute Pflanzen und Granulat hätten dazu geführt, dass sich Feuernester bildeten, denen Klaus Hesselmann und seine Leute nicht so leicht habhaft werden konnten. Dadurch erkläre sich die mit mehr als zwei Stunden lange Löscharbeit.

Als die ehrenamtlich tätigen Lüdinghausener Feuerwehrleute gegen 19 Uhr nach anstrengendem Einsatz wieder in der Feuerwache sind, ist die Arbeit aber noch nicht beendet. Bevor der Feierabend beginnen kann, müssen Schläuche und anderes Gerät gereinigt und getrocknet werden, damit sie wieder einsatzfähig sind, sobald die Feuerwehr das nächste Mal gerufen wird. Wie schnell das der Fall sein kann, wissen Hesselmann und die anderen. „Das war heute schon unser vierter Einsatz“, sagt er: der 350. im laufenden Jahr.

Zur Brandursache konnte die Polizei am Abend noch nichts sagen. Dass es sich um einen Totalschaden handelt, lässt sich auch ohne Experten erahnen. Tiere und Menschen seien nicht zu Schaden gekommen.

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