Gedenken am Volkstrauertag in Selm Bürgermeister nimmt Ukrainekrieg in den Fokus

Gedenken am Volkstrauertag: Bürgermeister Orlowski nimmt Ukrainekrieg in den Fokus
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Seit mehr als 100 Jahren wird am Volkstrauertag (19. November) den Menschen gedacht, die aufgrund von Kriegen und Gewalt in der Welt ums Leben gekommen sind und darunter leiden. Eingeführt wurde er erstmalig durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken an die vielen Millionen Opfer des Ersten Weltkrieges. Und auch in diesem Jahr stehen einmal mehr die Kriege im Fokus - im Nahen Osten sowie in der Ukraine.

In allen drei Selmer Ortsteilen fanden anlässlich des Volkstrauertages Gedenkveranstaltungen statt. Bürgermeister Thomas Orlowski, der beim Gottesdienst und bei der Kranzniederlegung in Cappenberg zugegen war, ist in seiner Rede gezielt auf den Ukrainekrieg eingegangen. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine bringe das Fernsehen Bilder des Krieges nach Hause ins Wohnzimmer. Man selber könne diese Bilder einfach wegschalten, aber die Menschen vor Ort leider nicht. „Sie sind mitten im Horror“, so der Bürgermeister und fügt an: „78 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges war es insbesondere nach dem Fall des Eisernen Vorhangs unvorstellbar, dass ein Angriffskrieg, wie ihn Russland führt, in Europa so lange wütet.“

Neben dem Angriffskrieg Russlands hat Thomas Orlowski auch appelliert, nicht die Geschehnisse in Deutschland außer Acht zu lassen. Der gestiegene Antisemitismus dürfe nicht ignoriert, sondern müsse bekämpft und die Ursachen aufgearbeitet werden. „Nichts wäre schlimmer als die Tatsache, dass unsere nachfolgenden Generationen vergessen, was in Deutschland vor Jahren passiert ist. Deshalb dürfen wir nie aufhören, die Bilder des Grauens wachzuhalten, nie aufhören, die Demut vor dem Leben anderer ins Gewissen aller zu rufen.“

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