Haus Kreutzkamp prägt seit fast 600 Jahren das Ortsbild von Cappenberg: ein großer Hof mit Gastwirtschaft, zu der sich später eine Brauerei gesellte: ein gefragter Ort der Gastlichkeit. Nicht nur der Freiherr vom Stein ließ sich dort gerne bewirten, sondern einige Jahrzehnte danach die Hautevolee des erstarkenden Industriegebiets. Auch wenn sich das Publikum und die Angebote über die Jahrhunderte geändert haben, geblieben ist stets der zentrale Standort des markanten, frei stehende Gebäudes zwischen Schloss und Siedlung, Borker Straße und Cappenberger Damm. Dieses Bild wird sich jetzt ändern - nicht nur durch das Neubauprojekt von drei Mehrfamilienhäusern direkt auf dem Kreutzkamp-Gelände, das am Donnerstag (11. 4., 17 Uhr) Thema im Selmer Stadtentwicklungsausschuss sein wird, sondern auch durch ein anderes Bauprojekt in unmittelbarer Nähe.
Der kürzlich erfolgte Abriss eines Gebäudes direkt nebenan war der erste Schritt. Nordwestlich von Haus Kreutzkamp zur Dorfstraße hin sollen zwei Mehrfamilienhäuser entstehen. Bauherrin ist die Volksbank Selm-Bork, die drei Jahre zuvor ganz in der Nähe auf einem ebenfalls prominenten Grundstück gebaut hatte. Wo einst die Gaststätte Aschoff war - der Ort, an dem einst Familienfeiern, Ausschusssitzungen und Theaterabende stattfanden -, entstanden zwei Mehrfamilienhäuser: Stadtvillen mit jeweils acht Wohneinheiten. 16 Wohnungen sollen auch durch das neue Bauprojekt der Volksbank in Cappenberg entstehen.
Wieder zweigeschossige Stadtvillen mit Staffelgeschoss wie an der Borker Straße? Dazu will sich Asmus Schuett, Pressesprecher der Volksbank-Selm-Bork, noch nicht äußern. Auch mit der Veröffentlichung von Ansichtszeichnungen hält er sich zu diesem Zeitpunkt noch zurück. Sie würden noch nicht „in der finalen Fassung“ vorliegen. Sicher ist aber: „Es sind zwei Mehrfamilienhäusern mit jeweils acht Wohneinheiten nach KfW-Energieeffizienzklasse 40 geplant“, sagt Schuett auf Anfrage.
Fertigstellung 2026
Die Bagger könnten bereits ab Oktober rollen. „Der Baubeginn ist für das vierte Quartal 2024 vorgesehen“, so Schuett. Mit der Fertigstellung der Neubauten neben Haus Kreutzkamp sei zu Beginn des zweiten Quartals 2026 zu rechnen.
Wie die Immobilienbranche beim zentralen Wohnungsbautag (11.4.) in Berlin mitgeteilt hat, fehlen bundesweit rund 800.000 Wohnungen - 100.000 mehr als noch im vorigen Jahr. Wer eine der 16 neuen Wohnungen beziehen möchte, kann sich bei Volksbank-Immobilienansprechpartner Klaus Gnegel vormerken lassen, um zu gegebenem Zeitpunkt nähere Informationen über das Vorhaben zu bekommen. Die eigentliche Vermarktung erfolgt laut Schuett erst etwa sechs Monate vor Fertigstellung. „Die endgültigen Kaltmieten werden von der weiteren Entwicklung des Wohn- und Vermietungsmarktes sowie der tatsächlichen Erstellungskosten abhängig sein.“
