41-Jähriger wollte Ex-Chef anzünden Versuchter Mord mit Benzin in Selm

Versuchter Mord in Selm : 41-Jähriger überschüttet Mann mit Benzin
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Einen Mordversuch hat es am Dienstag (13. Juni) in Selm gegeben. Das haben die Polizei und die Staatsanwaltschaft in Dortmund am Donnerstag in einer gemeinsamen Presseerklärung bekannt gegeben. Ein 41-jähriger Selmer hatte einen 53-jährigen Selmer mit Benzin übergossen – und soll dann versucht haben, ihn anzuzünden. „Laut Geschädigtem soll der Beschuldigte gesagt haben, dass er ihn abfackeln wolle“, sagt Staatsanwalt Henner Kruse im Gespräch mit der Redaktion.

Dazu kam es nicht: Der 53-Jährige konnte dem mutmaßlichen Täter das Feuerzeug mit einem „Knüppel“, so Kruse, aus der Hand schlagen. Das Ganze spielte sich vor dem Wohnhaus des Geschädigten am Stadtrand von Selm.

Vorgeschichte zwischen den Männern

Der Vorfall zwischen den Männern am Dienstagabend hat eine etwas längere Vorgeschichte: So war der mutmaßliche Täter in dem Betrieb des Geschädigten angestellt gewesen. Ihm war aber gekündigt worden.

Zwischen dem 41-Jährigen und dem 53-Jährigen gab es seitdem einen Streit, bei dem es um ein 13. Monatsgehalt ging, das laut dem Beschuldigtem noch zu zahlen sei. Der Chef sah das anders und teilte dies seinem ehemaligen Mitarbeiter bei vorigen Streitgesprächen wohl auch mehrmals mit. Am Dienstag kam der 41-Jährige dann mit einem Benzinkanister und einem Feuerzeug zum Haus seines ehemaligen Vorgesetzten.

Nach dem Streit soll der Beschuldigte erst einen Teil des Hauses und dann den 53-Jährigen selbst mit Benzin übergossen haben. Nachdem der sich wehren konnte, floh der 41-Jährige mit dem Fahrrad zu der Wohnung seiner Freundin. Nachbarn hatten den Streit sowie die Flucht beobachtet und konnten der Polizei entsprechend Hinweise zum Aufenthalt des Tatverdächtigen geben.

Haftrichter vorgeführt

„Er hat dort wohl auch schon damit gerechnet, dass er gleich festgenommen wird“, sagt Staatsanwalt Henner Kruse. Der Selmer ließ sich widerstandslose festnehmen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dortmund wurde der Beschuldigte am Donnerstag (15. Juni) einem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ Untersuchungshaftbefehl unter anderem wegen des Verdachts des versuchten Mordes.

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