Usermeinung zum Bahnfahren: „Kinder und Enkel tragen die Kosten unserer Auto-Bequemlichkeit“

Von Manfried Kuliga
Usermeinung zum Bahnfahren:: „Kinder und Enkel tragen die Kosten unserer Auto-Bequemlichkeit“
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Danke für Ihren interessanten Beitrag und Ihren Hinweis auf das Internetangebot. Neben vielen Meldungen zu Problemen der Deutschen Bahn tut es gut, den Blick auf Mobilitäts-Chancen mit dieser Bahn zu richten. Die DB kann nichts dafür, dass wir jahrzehntelang bahnfeindliche Auto-Verkehrsminister ohne Weitblick hatten.

Die kommenden Klimafolgen werden uns unweigerlich treffen. Die größten CO2 Emissionen kommen vom Verkehr und von Immobilien (Gebäudeheizungen). Im Alltag funktioniert die Bahn oft viel besser als das empfunden wird. Schließlich berichtet selten jemand über „gut gelungene Reisen“.

Mit der Bahn ist man von Selm unschlagbar schnell in Dortmund. Von da an kann man gehen (sehr gesund!), sich ein Rad leihen (bzw. eines mitnehmen) oder Busse und Bahnen der DSW nutzen. Keinen Kfz-Parkplatz muss man suchen. Mit dem 49-Euro-Ticket ergeben sich also bald neue Perspektiven. So günstig war Mobilität mit dem ÖPNV in Deutschland bisher nicht, abgesehen vom 9 Euro Experiment.

Und so schnell wie mit der RB51 ab Selm, also in 32 Minuten, ist kein Auto in Dortmund Mitte. Das sollte so bleiben. Diese Strecke sollte rasch ausgebaut werden, um eine Taktfolge von 30 Minuten möglich zu machen. Und um gute Zubringer, beispielsweise mit Abruf-Bussen, zum Bahnhof zu schaffen. Politisch sind die Weichen heute immer noch auf den Autobahnausbau gestellt. Das schadet nicht nur den Innenstädten großer Städte („Parkplatznot“, Raumverschwendung, Dreck usw.), sondern weiterhin unserem Klima.

Zu viel Autoverkehr, das ist abstrakt und bisher den meisten Bürgern zu wenig bewusst. Trotzdem werden wir alle und unsere Kinder und Enkel die Kosten unserer heutigen Auto-Bequemlichkeit tragen. Unweigerlich. So viel wie möglich mit dem Zug zu fahren, das wäre ein guter Beginn. Der NRW-Mobil Vertrauenstarif „eezy“ über das smartphone sorgt für faire Preise, bis das 49-Euro kommt. Und gerne ab Dortmund mit der Bahn ganz weit weg.

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