Usermeinung zu Steuern in der Gastronomie „Kurzfristige Hilfe kann nicht zur Dauerhilfe werden“

Usermeinung zu Steuern in der Gastronomie: „Kurzfristige Hilfe kann nicht zur Dauerhilfe werden“
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Thomas Demmler aus Selm ärgert sich über die Forderung der Gastronomen nach dauerhafter Steuersenkung und gibt ein Beispiel, um seinem Ärger Nachdruck zu verleihen:

„Stellen Sie sich vor, ihr Freund ist unverschuldet in finanzielle Not geraten. Sie unterstützen ihn (wofür er sich nicht mal bedankt) und er überwindet die Notlage. Jetzt fordert er aber trotzdem weiter ihre Hilfe. Was sagen Sie dem Freund und werden Sie ihn weiter mit Geld versorgen? Bestimmt werden sie das nicht tun,“ so Demmler in seinem Schreiben an die Redaktion.

So ist sei auch hier. Der Staat hat die Gastronomie in der Notlage unterstützt, indem der Steuer-Satz gesenkt wurde. Inzwischen sind die Stromkosten fast wieder auf Vorkrisen-Niveau und auch die Gaspreise sind deutlich gefallen. Die Inflation nimmt ab und die Anzahl der Gäste hat nach meiner Beobachtung deutlich zugenommen. An einem Wochentag habe ich kürzlich den letzten freien Tisch bekommen und auch im benachbarten Restaurant waren alle Tische belegt.

Wenn die Steuern dauerhaft gesenkt werden, fehlt das Geld an anderer Stelle. „Ich möchte nicht, dass wegen des Steuerausfalls auf die Einführung der Kindergrundsicherung oder anderer wichtiger Aufgaben des Staates verzichtet wird“, schreibt Thomas Demmler weiter.

Sollten sich die Gastronomen durchsetzen, wird sich der Staat künftig überlegen, ob er notleidenden Unternehmen oder Branchen hilft. Er muss ja immer damit rechnen, dass die kurzfristige Hilfe zu einer Dauerhilfe wird.

Eins noch zum Schluss: Die Senkung des Steuersatzes war von Anfang an als vorübergehende Hilfe deklariert. Die Gastronomen konnten sich auf die Rücknahme der Vergünstigung lange einstellen und entsprechend planen.

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