Auf der Kreisstraße in Selm sind täglich unzählige PKW und Autos unterwegs. Auch die abknickende Neue Werner Straße als Verbindungsstrecke Richtung Werne ist viel befahren. Bei einer so hohen Verkehrsdichte bleiben Unfälle leider nicht aus. Für die Unfallkommission hat es dort aber zu viele Vorfälle gegeben, sodass Selm nun zwei neue Unfallschwerpunkte hat.
Die Ergebnis-Präsentation, die sich auf den gesamten Kreis Unna bezieht, reiht sich leider an einen schweren Unfall am Cappenberger Damm - einst auch Unfallschwerpunkt -, der sich nur wenige Tage nach der Sitzung ereignet hat. Am 21. September tagten die Verantwortlichen und nahmen zum dritten Mal in diesem Jahr die Straßen in den Fokus, die die Kreispolizei als Unfallhäufungsstellen ausgemacht hat.
Laut Definition müssen hier entweder innerhalb eines Kalenderjahres drei Verkehrsunfälle der Kategorie 1 bis 4 vom gleichen Unfalltyp (Einbiegen, Abbiegen, Überschreiten usw.) oder innerhalb von drei Jahren drei Unfälle mit schwerverletzen Personen bzw. fünf Unfälle der Kategorie 1 bis 4 unter Beteiligung von Fußgängern und/oder Radfahrern passiert sein.
Zum Hintergrund:
- Kategorie 1 meint hierbei einen Verkehrsunfall mit Getötetem
- Kategorie 2 meint hierbei einen Verkehrsunfall mit Schwerverletzte
- Kategorie 3 meint hierbei einen Verkehrsunfall mit Leichtverletzten
- Kategorie 4 meint hierbei einen schwerwiegenden Verkehrsunfall mit Sachschaden
Zwei Sonderunfälle in Selm
Schon in den zwei bisherigen Sitzungen in diesem Jahr kam die Stadt Selm nicht gerade gut weg. Im März wurde ebenfalls die Kreisstraße und zudem noch die Alte Zechenbahn zum Unfallschwerpunkt deklariert. Drei Monate später im Juni 2023 sind dann noch einmal insgesamt vier Stellen hinzugekommen: der Kreisverkehr Münsterlandstraße (B236), die Münsterlandstraße (L835), die Olfener Straße (B236) und die Ludgeristraße (K6).
Neben den Unfallhäufungsstellen listet die Kommission dieses Mal auch sogenannte Sonderunfälle auf. Hierunter fallen etwa Motorradunfälle sowie Unfälle in Kurven und Baumunfälle. Solche gab es in den vergangenen Monaten unter anderem in Werne an der Südkirchener Straße (K8) und in Selm an der Südkirchener Straße (K6) sowie an der Vinnumer Straße (K8).
Neben den reinen Unfallzahlen werden sich für die Schwerpunktanalysen auch die Charakteristik und das Umfeld einer Unfallhäufungsstelle angeschaut, erklärt der Kreis Unna in einer Pressemitteilung. Hier könnten zum Beispiel Verkehrsführungen, Verkehrslenkungen, Straßenzustand, Sichtbarkeiten, Geschwindigkeit aber auch Fehler und Nichtbeachtung der Verkehrsregeln von Verkehrsteilnehmern zu Unfallhäufungen beitragen, heißt es weiter.
Arbeit der Kommission zeigt Wirkung
In der Sitzung der Unfallkommission saßen auch diesmal wieder Fachleuten vom Kreis Unna und der Kreispolizeibehörde, Vertreter von Bezirksregierung, Straßen.NRW sowie der jeweiligen Städte und Gemeinden. Zusammen haben sie die Stellen analysiert und besprochen, wie Stellen sicherer gemacht werden könnten.
Eine vierte Sitzung der Unfallkommission steht in diesem Jahr am 9. Dezember noch aus. Bis dahin und darüber hinaus wollen die Baulastträger die aktuellen Ergebnisse zur weiteren Beratung mitnehmen. „Sie müssen jetzt konkrete Lösungen erarbeiten, wie die Unfallhäufungsstellen entschärft werden können“, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung des Kreises Unna. Dass die Arbeit der Unfallkommission an vielen Stellen bereits Wirkung zeigt, wird anhand des Jahres 2021 deutlich. 11 von 12 damals genannten Unfallhäufungsstellen können als „behoben“ bezeichnet werden.