Weniger Unfälle in Selm Radfahrer rücken in den Fokus der Polizei

Weniger Unfälle im Verkehr: Radfahrer rücken in den Fokus der Polizei
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Die Zahl an Verkehrsunfällen in Selm ist im vergangenen Jahr gesunken. Die Stadt entwickelt sich damit entgegen einem Trend, der sich in vielen Kommunen des Kreises Unna zeigt – zum Beispiel auch im benachbarten Werne, wo es 2024 nicht nur mehr Unfälle gegeben hat als noch im Vorjahr, sondern auch mehr durch sie verletzte Personen.

In Selm hingegen ist die Zahl an Verkehrsunfällen im Stadtgebiet nach Angaben der Kreispolizei gesunken: von 267 auf 218. Außerdem gab es nur 79 Verkehrsunfälle, bei denen eine oder mehr Personen verletzt wurden (sogenannte Verkehrsunfälle mit Personenschaden) – fünf weniger als noch 2023. Einige Male waren es definitiv mehr: Die Anzahl an Verletzten betrug 2024 nämlich 94. Das ist eine negative Entwicklung, da im Vorjahr nur 92 Menschen bei Verkehrsunfällen verunglückt sind.

In einem vorherigen Bericht hat die Redaktion geschrieben, dass es keine Aufschlüsselung dazu gäbe, mit welchen Verkehrsmitteln die verletzten Personen unterwegs waren. Die Zahlen der Kreispolizeibehörde Unna dazu liegen mittlerweile vor.

Viele erwachsene Verletzte

In ihnen zeigt sich, dass gerade Kinder unter 15 Jahren im Straßenverkehr gefährdet sind. Von ihnen wurden insgesamt acht im vergangenen Jahr in Verkehrsunfälle verwickelt – drei von ihnen waren mit dem Fahrrad unterwegs, zwei Fußgänger. Außerdem wurden drei Kinder verletzt, die sich auf einem motorisierten Zweirad befunden haben. Im Vergleich: 2023 hatte es keinen solchen Vorfall gegeben.

Aber auch Senioren, die älter als 65 Jahre sind, werden immer wieder Opfer in Verkehrsunfällen. 2024 gab es 16 Fälle, in denen Senioren verwickelt waren: jeweils vier von ihnen waren mit einem Pkw und mit Pedelecs unterwegs, zwei auf Krads und drei auf Fahrrädern. Zwei Fußgänger waren ebenfalls Geschädigte durch Verkehrsunfälle.

Der Großteil der Verletzten machen aber junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren und Erwachsene aus – was aber auch daran liegt, dass die Altersspanne bei letzteren im Allgemeinen viele Menschen einschließt. Unter dem Begriff werden nämlich alle Menschen zwischen 25 und 65 Jahren gefasst.

Von denen wurden im vergangenen Jahr 47 in Verkehrsunfällen verletzt; bei den jüngeren Erwachsenen waren es nur 19. In diesen Altersklassen waren die meisten mit Autos unterwegs: Bei den jungen Erwachsenen waren es zwölf, bei den übrigen Erwachsenen 19.

Entwicklung gegen Trend

Besonders auffällig ist aber die Anzahl an Verunglückten, die mit einem Fahrrad oder einem Pedelec, also einem Rad, das nicht durch einen Motor angetrieben, aber doch unterstützt wird, unterwegs waren. Bei den jungen Erwachsenen sind drei Fahrradfahrer in Verkehrsunfälle verwickelt gewesen, bei denen über 25 sogar sechs. Mit Pedelec waren es bei ihnen sogar mehr: Acht Fahrer dieses Verkehrsmittels sind 2024 verletzt worden.

Rettungswagen an einem Unfallort in Selm, an dem ein Fahrrad auf dem Boden liegt.
Im Kreis Unna gibt es immer mehr Unfälle, bei denen Fahrradfahrer verletzt werden. In Selm hingegen sind es weniger geworden (Archivbild). © Ruhr Nachrichten

Über die Altersstufen verteilt waren insgesamt 30 der Verletzten mit einem Fahrrad oder Pedelec unterwegs. Das sind im Vergleich zum Vorjahr aber auch insgesamt acht weniger – wieder eine Entwicklung, die sich gegen den kreisweiten Trend stellt. Denn dort werden Fahrrad- und Pedelecfahrer immer häufiger in Verkehrsunfälle verwickelt. Und nicht nur das: 54 Prozent der Verkehrsunfälle mit erwachsenen Radfahrern waren nach Angaben der Polizei Alleinunfälle. Deshalb will die Polizei kreisweit präventive Maßnahmen ergreifen, wie etwa Schulungen.