Deutschland wählt am Sonntag (23. Februar) einen neuen Bundestag. Doch bereits im Vorfeld hatten tausende Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren die Gelegenheit, ihre politische Meinung zu äußern und an einer besonderen Wahl teilzunehmen.
Was ist die U18-Bundestagswahl?
Die U18-Wahl ist eine der größten außerschulischen Bildungsinitiativen in Deutschland. Sie wird von dem deutschen Bundesjugendring organisiert und gibt jungen Menschen die Möglichkeit, ihre politische Meinung zu äußern. Eine Woche lang haben bundesweit 166.443 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland gewählt. Auch, wenn die Ergebnisse nicht repräsentativ sind, zeigt sie doch ein einheitliches Stimmungsbild. Wie der deutsche Bundesjugendring auf Nachfrage der Redaktion am Dienstag (18.2.) bestätigt, haben im Wahlkreis Hamm-Unna II insgesamt 352 junge Menschen in drei Wahllokalen ihre Stimme abgegeben.
Wie hat der Wahlkreis Hamm-Unna II bei den Erststimmen abgeschnitten?
Im Wahlkreis Hamm-Unna II hat Sefika Minte von den Linken die meisten Erststimmen erhalten. Mit einem Anteil von 27,8 Prozent würde sie somit den Wahlkreis im Bundestag vertreten. An zweiter Stelle steht Michael Thews von der SPD mit 23,7 Prozent, gefolgt von Georg Schroeter von der AfD. Arnd Hilwig von der CDU erreichte 17,3 Prozent der Stimmen der Jugendlichen. Die Schlusslichter bilden Nelli Soumaoro von den Grünen und Lucas Slunjski von der FDP.
Wie sieht das Ergebnis bei den Zweitstimmen aus?
Die Tendenz der Erststimmen spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Zweitstimmen wider. Die Linke gewinnt auch hier die Wahl der Jugendlichen mit etwa 22 Prozent, knapp gefolgt von der AfD. Die SPD erreicht bei den Zweitstimmen 19,4 Prozent während die CDU auf 15,3 Prozent kommt. Auch hier bilden die Grünen und die FDP, zusammen mit anderen, kleineren Parteien, das Schlusslicht.
Wie sieht es im bundesweiten Vergleich aus?
Die Ergebnisse der U18-Wahl im Wahlkreis Hamm-Unna II weisen sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede im Vergleich zu den bundesweiten Ergebnissen auf. Die Linke liegt hier mit den meisten Stimmen vorne, sowohl bei den Erststimmen als auch bei den Zweitstimmen, und schneidet damit besser ab als im bundesweiten Schnitt von 20,8 Prozent.
Auch die SPD konnte im Wahlkreis mit den Erst- und Zweitstimmen besser punkten als auf nationaler Ebene, wo sie bei nur 17,9 Prozent liegt. Die CDU liegt hingegen recht nah am bundesweiten Durchschnitt. Eine Besonderheit zeigt sich beim Ergebnis der AfD im Wahlkreis: Sie erhielt deutlich mehr Zuspruch von den Jugendlichen verglichen mit dem deutschlandweiten Durchschnitt von 15,5 Prozent. Die Grünen schnitten hingegen schwächer ab, als im Rest des Landes.
Haben die U18-Wähler ähnlich wie bei der Junior-Europawahl abgestimmt?
Im Vergleich zur letzten U18-Europawahl im Mai des vergangenen Jahres zeigen sich auffällige Unterschiede in der Stimmenverteilung der Kinder und Jugendlichen. Die meisten Stimmen hatte bei der Wahl letztes Jahr die SPD mit fast 20 Prozent bekommen, dicht gefolgt von der CDU. Die Grünen hatten mit etwa 14 Prozent noch fast doppelt so viele Stimmen wie bei der Bundestagswahl dieses Jahr. Dahingegen haben die Linke und AfD im Vergleich zu den letzten Europawahlen deutlich an Prozentpunkten zugelegt: Die Linke um ganze 14, und die AfD um drei Prozent.