Spannendes und langes Vogelschießen in Bork Die Geschichte des Königsschusses

Spannendes und langes Vogelschießen: Die Geschichte des Königsschusses
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Montag, 2. September: Vogelschießen beim Schützenfest der Bürgerschützengilde St. Stephanus Bork. Kaum jemand mag ahnen, dass der Wettbewerb, der morgens beginnt, bis zum späten Nachmittag dauern würde. Der Vogelbauer hatte seinem Werk eine Überlebenschance bis 15 Uhr gegeben, das reichte aber bei Weitem nicht. Um 16.16 Uhr war es der 721 Schuss, mit dem Alexander Klinke sich zum neuen Schützenkönig machte.

Die Geschichte des Königsschusses:

Der rechte Flügel war der Übeltäter, der sich absolut nicht in der für ihn vorgesehen Zeitspanne vom Rumpf trennen wollte. Eine Stunde, bis 15 Uhr, hatten ihn die Schützen mit Schrot beharkt, ohne sichtlichen Erfolg. Deshalb entschied die Schießleitung: Der bleibt dran, wir gehen jetzt aufs Ganze.

Ab da durften aber nur noch ernsthafte Anwärter am Schießen weiter teilnehmen. Es entstand eine Liste mit 14 Namen, darunter Lisa Ricken als einzige Schützin.

Keiner konnte mehr rein, aber wem mulmig wurde, der durfte aussteigen.

Der prächtige Vogel beim Schützenfest in Bork.
Der prächtige Vogel beim Schützenfest in Bork. © Günther Goldstein

So ging es nach festgelegten Regeln ins Finale.

Nach sechs Durchläufen war die Spreu vom Weizen getrennt, es waren jetzt nur noch acht Anwärter.

Die absolvierten Runde für Runde ihre Pflicht, und, wie festgestellt wurde, mit Bravour: Jeder Schuss ein Treffer, den Restvogel schien das nicht zu beeindrucken, obwohl ihm Span für Span vom Leibe flog.

Aber dann zuckte er doch einmal, und nun war klar: Es wird ernst.

So ging es in Runde 16 noch bis zum Platz sieben in der Reihenfolge, und der gehörte Alex, wie er angefeuert wurde, Klinke. Er zielte lange und genau, und durfte jubeln, denn er ist der neue Regent für die Borker Schützen.

Begonnen hatte das Vogelschießen am Morgen, zunächst mit KK Munition auf die Insignien.

Ab 12 Uhr kam dann der Wechsel auf das große Kaliber. In diese Zeit fielen auch die vielen Ehrenschüsse der besonderen Gäste. So auch vom benachbarten LAFP. Kleine Anekdote am Rande: Die Polizeibeamten wurden höflich gebeten, für den Ehrenschuss nicht ihre Dienstwaffen zu benutzen.

Der Schussfang nach dem entscheidenden Königsschuss. Vom stolzen Holzvogel ist nicht mehr viel übrig geblieben.
Der Schussfang nach dem entscheidenden Königsschuss. Vom stolzen Holzvogel ist nicht mehr viel übrig geblieben. © Günther Goldstein