Einen ruhigen Silvestertag erlebten Polizei und Feuerwehr in Selm beim vergangenen Jahreswechsel. Zwei Einsätze verzeichnete die Feuerwehr, in beiden Fällen stand eine Mülltonne in Flammen. Auch deswegen hält die Stadt Selm an ihrer bisherigen Strategie fest.
„Nein, Böllerverbotszonen sind nicht geplant. In Selm gab es in den vergangenen
Jahren nicht, wie in anderen meist größeren Kommunen, größere Probleme durch
das Abbrennen von Feuerwerkskörpern an Silvester“, sagt Stadtsprecher Malte Woesmann auf Anfrage der Redaktion.
Für die Durchsetzung eines flächendeckenden Verbotes müssten darüber hinaus zahlreiche Kräfte zur Verfügung stehen. Sollten nur Teilbereiche mit einem Böllerverbot belegt werden, so würde sich nach Ansicht der Stadtverwaltung das Feuerwerk nur an andere Stellen verlagern.
Sensbile Bereiche
Woesmann erklärt: „Wegen des vergangenen Jahreswechsels mit zwei gemeldeten Feuern bedurfte es keiner neuen Bewertung der Lage. Wenngleich
Ordnungsamt und Feuerwehr sich natürlich in einem stetigen Austausch auch
über den anstehenden Jahreswechsel und das vermutete Einsatzgeschehen
befinden.“
Grundsätzlich rät der Stadtsprecher, dass Bürgerinnen und Bürger nur geprüftes und zugelassenes Feuerwerk abbrennen. Und dies so, wie es der Hersteller entsprechend empfiehlt. Wichtig sei, dass sensible Bereiche wie Wälder, in der Nähe von Scheunen oder begrünte Dächer beim Abbrennen von Feuerwerk ausgelassen werden, heißt es aus dem Amtshaus. Selbstverständlich sei beim
Abbrennen von Feuerwerk in großen Menschenmassen erhöhte Vorsicht
geboten.

Darüber hinaus empfiehlt die AOK Nordwest, dass Menschen Abstand zu Feuerwerk und Böllern halten sollten. „Viele Schaulustige verkennen an Silvester die Gefahr, die durch die mit dem Feuerwerk einhergehende Lautstärke für die Ohren droht“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Je geringer der Abstand zum Feuerwerk ist, desto höher ist der messbare Schallpegel: Bei einem Abstand von zwei Metern werden bereits bis zu 160 Dezibel erreicht. Dieser Wert entspricht dem Schallpegel einer abgefeuerten Pistole. Professionelle Feuerwerke übersteigen diese Werte sogar mit Schallpegeln über 190 Dezibel – abhängig von der angenommenen Entfernung zur Lärmquelle. „Die Schwelle, ab der das Gehör Schaden nehmen kann, liegt aber schon bei einer Dauerbeschallung von mehr als 85 Dezibel“, sagt Experte Prof. Dr. Alessandro Bozzato.