
© dpa
Squid Game: Selmer Schulleiterin zeigt sich alarmiert von Schulhofspielen
Squid Game
In der Serie „Squid Game“ geht es zwar um Kinderspiele, die Serie an sich ist aber ganz und gar nicht kindgerecht, sondern brutal. Auch auf einem Selmer Schulhof ist der Trend schon angekommen.
Stephanie Brockhaus, Schulleiterin der Selmer Ludgerischule, ist alarmiert. „Einzelne Kinder spielen auf dem Schulhof die Spiele aus der Serie Squid Game nach“, berichtet sie. „Schon allein, dass sie die Serie kennen, lässt aufhorchen“, sagt sie.
Erwachsene, die Kinderspiele spielen - Tauziehen, Ochs am Berg, Murmeln - klingen erst einmal harmlos. Spielen sie sie allerdings in der südkoreanischen Serie „Squid Game“, die aktuell auf Netflix gestreamt wird, verlieren sie an Harmlosigkeit: Eine Gruppe mittelloser Menschen tritt gegeneinander an und spielt dabei Kinderspiele im Kampf um den großen Geld-Gewinn. Doch nur wer überlebt, gewinnt.
Blut, Menschen im Todeskampf, menschliche Abgründe im Kampf ums Überleben, all das zeigt die Serie - die FSK-Empfehlung liegt bei 16 Jahren. Doch weil Kinderspiele thematisiert werden, scheinen sie auch Kinder zu konsumieren.
Ohrfeigen werden verteilt
Jedenfalls ist „Squid Game“ auf Schulhöfen weltweit ein Thema geworden. So auch auf dem Selmer Schulhof. Wer hier ausscheidet, der bekommt eine Ohrfeige. „Das sind Dinge, die natürlich gar nicht gehen“, kommentiert Schulleiterin Stephanie Brockhaus. Das und auch Gespräche über die Serie haben Pausenaufsichten an der Ludgerischule schon beobachtet. Stephanie Brockhaus ist dabei einen Elternbrief zu verfassen. „Hier ist absolute Vorsicht geboten“, begründet sie.
„Wir müssen die Eltern dazu auffordern, den Medienkonsum ihrer Kinder zu kontrollieren und enger zu begleiten. Dass Kinder in dem Alter mit solchen Inhalten in Kontakt kommen, finde ich alarmierend.“ Dabei hat sie wenig Einblick welche Medien die Kinder an ihrer Grundschule tatsächlich konsumieren.
Aber selbst wenn sie die Serie nicht selbst gesehen haben, fordert sie die Eltern dazu auf, auch den Konsum anderer Plattformen zu überwachen. „Auf Tik Tok, was einige unserer Kinder nutzen, gibt es viel Werbung für diese Serie“, weiß sie. Dort kursiert aktuell auch eine sogenannte Challenge, die Spiele nachzuahmen.
An anderen Selmer Schulen, wie der Selma-Lagerlöf-Sekundarschule oder der Grundschule Auf den Äckern, ist der Hype um die Serie hingegen noch nicht angekommen. Jedenfalls ist den beiden Schulleiterinnen bisher nichts darüber bekannt.
In und um Stuttgart aufgewachsen, in Mittelhessen Studienjahre verbracht und schließlich im Ruhrgebiet gestrandet treibt Kristina Gerstenmaier vor allem eine ausgeprägte Neugier. Im Lokalen wird die am besten befriedigt, findet sie.
