Benedikt Konik ist sauer. Der Selmer ist sauer darüber, dass es auf einem Spielplatz in seiner Wohngegend nach seinen Erzählungen immer wieder zu Problemen kommt. Sauer ist er auch, weil die Stadt die Anwohner damit alleine lasse, sagt er.
Doch was genau ist los auf dem Spielplatz am Heinrich-Böll-Weg? Laut Konik komme es immer wieder zu Vandalismus-Schäden an dem Ort, der eigentlich zum Spielen für Kinder gedacht ist. Es werde Müll abgekippt, der Sand in einem Sandkasten verunreinigt.
"Ich habe versucht, den Spielplatz sauber zu halten – das waren zehn Säcke Müll im Jahr", berichtet Konik.
Schaden genommen habe auch ein anderes Spielgerät: Auf eine Rutsche, die sich dort mal befunden habe, seien Steine geworfen worden. Daraufhin sei diese abgebaut worden, einen Ersatz gebe es nicht. Ein weiterer Kritikpunkt von Konik: Das Klettergerüst sei zu tief gesetzt worden und dadurch nicht kinderfreundlich.
Doch nicht nur das: vor allem Alkoholpartys, die laut Konik dort häufiger von Jugendlichen gefeiert würden und die sich ihm zufolge daneben benehmen, ärgern den Selmer. Als er diese mal darauf ansprach, sei er auch schon angepöbelt worden.
Zudem habe er auch schon beobachtet, wie dort mit Drogen gedealt worden sei – einmal seien solche sogar auf der Tischtennisplatte liegen geblieben.
Gemeinsam mit anderen Nachbarn habe man der Stadt auch schon Lösungsvorschläge gemacht, etwa den Bau eines Zauns. Laut Konik habe es jedoch geheißen, die Pläne seien nicht umsetzbar.
„Die Stadt macht gar nichts und lässt uns Anwohner alleine", sagt der Selmer. Er kritisiert, dass das Ordnungsamt außer Dienstzeiten nicht zu erreichen sei.
Das sagt die Stadt
Doch was sagt die Stadt Selm zu den Vorwürfen des Selmers? Seitens dieser heißt es auf Anfrage, dass häufige Beschwerden zu diesem Spielplatz der Verwaltung nicht vorliegen würden – insbesondere keine, die auf Drogenhandel hinweisen.
Beschwerden und Hinweise habe es in der Vergangenheit in Einzelfällen gegeben – vor allem wegen Müll im angrenzenden Waldstück oder weil Bäume von Eichenprozessionsspinnern befallen waren.
Zum Klettergerüst heißt es, dass dieses fest einbetoniert sei – der Spielplatz werde, so wie alle anderen Spielplätze im Stadtgebiet, regelmäßig kontrolliert und gesäubert, die Spielgeräte überprüft.
Bei Drogenhandel: Notruf
Laut Stadt könnten sich Anwohner außerhalb der Dienstzeiten des Ordnungsamts an die Polizei über den Notruf 110 wenden, die Hinweise dann gegebenenfalls an den Bereitschaftsdienst des Ordnungsamtes weitergeben – vor allem, wenn Drogenhandel beobachtet werde, solle man die 110 wählen.
Hinweise über Vermüllung oder defekte Spielgeräte könnten auch über den Mängelmelder der Stadt Selm vermerkt werden.