Die Strohpuppen sind am Straßenrand aufgestellt, im Dorf hängen die typischen grün-weißen Fahnen. Das Schützenfest in Bork rückt näher. Und das bedeutet auch, dass die Bürgerschützengilde bald einen neuen König hat, der in die Fußstapfen von Jens Jacobsmeyer treten wird. Der hatte 2022 mit dem 521. Schuss den Vogel abgeschossen.
Vogelschießen am 2. September
Das Schützenfest startet am Samstag, 31. August. Dann treten die Bürgerschützen vor dem Amtshaus an. Am Abend steigt der Schützenfestball mit Party im Festzelt. Sonntags stehen unter anderem der Frühschoppen und der große Zapfenstreich auf dem Programm. Am 2. September wird sich schließlich beim Vogelschießen entscheiden, wer Jens Jacobsmeyer als König ablöst.
Für Jacobsmeyer war es „eine Zeit mit vielen schönen Momenten“, betont er mit Blick auf seine zweijährige Amtszeit. Gleichzeitig freut er sich aber auch auf das Ende seiner Regentschaft. Schließlich bedeute die Königswürde viel Verantwortung. Da musste Jacobsmeyer etwa die Planung des Frühschoppens und des Umzugs am Sonntag übernehmen. Außerdem organisiert und bezahlt er das komplette Abendessen im Festzelt.
Throngemeinschaft will alle zehn Jahre die Krone holen
Dass einer von ihnen mal die Krone holt, hatten Jacobsmeyer und seine Freunde schon viele Jahre geplant, berichtet er. 2003 trat er als 19-Jähriger in die Bürgerschützengilde ein. „Unsere Throngemeinschaft sparte seitdem dafür, dass etwa alle zehn Jahre einer aus unserem Kreis König werden kann“, erklärt er. Nach dieser Rechnung dürfte es also 2032 wieder so weit sein.
Der amtierende König darf in Bork rein theoretisch sogar mitschießen, betont Jacobsmeyer. Und damit um die Kaiserkrone kämpfen. Doch Jacobsmeyer will sich zurückhalten: „Da lässt man eigentlich den anderen Schützen den Vortritt“, erklärt er. „Wir haben da viele ambitionierte Jungschützen im Verein.“ Der Kaisertitel reizt ihn dennoch. Irgendwann mal, sagt er.

Jacobsmeyer rechnet damit, dass genauso viel Geduld wie beim letzten Vogelschießen nötig ist, um den Vogel in diesem Jahr von der Stange zu schießen. Das hölzerne Federvieh können Interessierte übrigens jetzt schon begutachten. Und zwar in der Bäckerei Langhammer, umrahmt von den Bildern ehemaliger Schützenkönige.
Bislang noch keine Königin in Bork
Und nicht nur die Männer dürfen bei den Bürgerschützen schießen. Auch die Frauen haben die Chance, den Vogel von der Stange zu holen. „Bislang hatten wir allerdings keine Schützenkönigin“, sagt Jacobsmeyer. „Aber ich würde mich sehr darüber freuen, wenn es in diesem Jahr so weit ist.“
