Das Bansenhaus in Selm-Bork ist so etwas wie das Herzensprojekt des Borker Heimatvereins geworden. Das unmittelbar am neuen Stephanus-Park gelegene ehemalige Gärtnerhäuschen soll wieder auf Vordermann gebracht werden, um eine Anlaufstelle für die Menschen aus Bork zu werden. Zu schade sei das Haus, um es verkommen zu lassen. Daher haben sich der Heimatverein und die Interessengemeinschaft Borker Bürger vor einigen Jahren dazu entschieden, das Haus umfangreich zu sanieren. In Eigenleistung. Sowohl was die Arbeiten als auch was das Finanzielle angeht.
Geplant war, dass die Restaurierungsarbeiten noch in diesem Jahr abgeschlossen werden, damit pünktlich zum Erntedankfest am 25. Oktober die Eröffnung gefeiert werden kann. Nun kündigt Bernhard Schomaker, Vorsitzender des Borker Heimatvereins, an, dass die Fertigstellung in diesem Jahr nicht gelingen wird.
Fertigstellung für 2026 geplant
Ein neues Wunschdatum gibt es aber schon. Statt Oktober 2025 sollen alle Arbeiten nun bis Oktober 2026 abgeschlossen sein. Schomaker begründet den Verzug: „Es zeigt sich, dass doch noch mehr zu tun ist als ursprünglich angenommen. Auch die Abstimmung mit den Handwerkern ist schwierig, weil die häufig erst weitermachen können, wenn eine andere Arbeit geschafft wurde.“
Dabei erklärt der Vorsitzende, dass die handwerklichen Helfer alles ehrenamtlich machen. „Die müssen ja auch schauen, dass sie Geld verdienen und da gehen Jobs, bei denen sie was verdienen, natürlich vor“, zeigt Schomaker sich verständlich. Vor allem die Firma Rademacher, die diverse Holzarbeiten übernimmt, sowie die Firma Franzen stechen durch ihr Engagement heraus. Und da die Auftragslage der unterstützenden Betriebe gut sei und diese alle Hände voll zu tun haben, gehe es am Bansenhaus langsamer voran.
Derzeit steht die Auswechslung der Eichenbalken auf der Agenda. Neben der Firma Rademacher unterstützen die tatkräftigen Helfer die Firma dabei, die Balken zu säubern und das alte Holz abzuschleifen, damit die Balken in neuem Glanz erstrahlen. „Mehr können die Freiwilligen gerade nicht machen. Das sind Aufgaben, die wir den Handwerkern nicht abnehmen können“, erklärt Schomaker.

Zur Koordinierung der zahlreichen freiwilligen Helfer wurde eine Whatsapp-Gruppe gegründet. Schomaker schätzt, dass über 20, wenn nicht sogar an die 30 Helfer der Gruppe beigetreten sind. An der Baustelle vor Ort sind im Schnitt 15 Helfer.
Ein weiterer Grund für die Verzögerung der Fertigstellung sind unter anderem die Witterungsverhältnisse. Aufgrund des Frostes wird derzeit nicht weiter gemauert. Für Schomaker kein Problem: „Das ist ja keine Baustelle, die durchlaufen muss. Alles erfolgt in enger Abstimmung mit den Handwerkern.“
Dass es der Borker Heimatverein nicht eilig mit der Fertigstellung hat, zeigt sich auch daran, dass die Baustelle zwischen Weihnachten und Neujahr geruht hat. Der Vorsitzende sagt gelassen: „Wir haben da nichts Wesentliches gemacht. Vor Weihnachten hat die Firma Franzen noch einen Betonsockel angebracht, auf dem die Balken abgestützt werden. Ansonsten haben wir nicht großartig weitergemacht.“

Stadt ist Eigentümerin
Die Restaurierung dürfte sicherlich im Interesse der Stadt liegen. Das Bansenhaus steht angrenzend zum Stephanus-Park, mit Blick auf die Kirche. Dennoch erfolgt die Finanzierung des Projekts aus eigener Tasche. „Die Stadt gibt keinen Euro dazu. Wir haben die Vereinbarung getroffen, dass wir uns komplett um die Maßnahmen kümmern und die Stadt weiterhin Eigentümer bleibt“, erklärt Schomaker.
Unterstützung erhält der Heimatverband durch Sponsoren, wenngleich das Projekt noch nicht komplett durchfinanziert ist. Der Vorsitzende erläutert: „Einzelpersonen und Institutionen versorgen uns mit Spenden. Komplett ausreichen wird das nicht, weswegen wir immer noch auf Spenden angewiesen sind. Deswegen werden wir auf unserer Jahreshauptversammlung einen Aufruf starten und neue Sponsoren ansprechen.“
Spenden erwünscht
Unterstützt werden kann das Projekt mit einer Spende an die folgende Bankverbindung: IBAN DE48 4016 5366 0071 8602 00. Wer sich an der Restaurierung beteiligen will, kann sich zudem melden unter pmw.selm@t-online.de.