Der Zähler läuft unerbittlich in die Höhe. Mittlerweile liegt er bereits bei mehr als 113 Millionen Euro – und sekündlich kommen 41 Cent hinzu, pro Tag über 35.000 Euro, was für jeden Monat mehr als eine Million Euro ergibt. Die „Schuldenuhr“ auf der Internetseite der CDU Selm zeigt bildlich, was sonst nur bei der Durchsicht der Unterlagen zum Haushalt zu sehen ist: Die Verschuldung der Stadt wächst und wächst.
Erst vor wenigen Tagen warnte Kämmerin Sylvia Engemann vor den Herausforderungen der kommenden Jahre durch die erwarteten Haushaltsdefizite, die jährlich zwischen sieben und neun Millionen Euro betragen. „Die Defizite erreichen damit eine Höhe, die selbst durch zusätzliche eigene Sparbemühungen oder die Nutzung anderer Handlungsoptionen im Planungszeitraum bis 2027 nicht kompensiert werden können“, so Engemann.
Die CDU erklärt es unter ihrer Schuldenuhr so: „Anhand der Mittelfristplanung der Stadt Selm wird die Verschuldung in den nächsten Jahren deutlich steigen. Dies liegt zum einen an hohen Investitionen, andererseits aber auch an einem Defizit im Ergebnis, das durch sogenannte Liquiditätskredite ausgeglichen werden muss.“
160 Millionen Euro
Die Folge: Im laufenden Jahr werden die Schulden der Stadt die 125 Millionen Euro übersteigen, jährlich kommen etwa zehn Millionen Euro dazu. Im schlimmsten Fall, so Sylvia Engemann, könnte die Gesamtverschuldung im Jahr 2027 bei knapp 160 Millionen Euro liegen.
Um langfristig wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen zu können, kündigte die Kämmerin bereits an, dass die Verwaltung „den Gürtel enger schnallen“ und auf nicht zwingend notwendige Aufgaben verzichten müsse. In den kommenden Monaten wird ein Konzept zur Haushaltssicherung erstellt.
Kämmerin warnt vor Millionenverlust in Selm: „Wir geraten in einen Abwärtsstrudel“
Neujahrsempfang in Selm: „Machen wir gemeinsam das Beste für Selm aus diesem Jahr“