Wie geht es weiter? Schnitzelyacht seit zwei Monaten dicht „Eine hervorragende Lokalität“

Was passiert mit der Schnitzelyacht? Ex-Betreiber will Nachfolger unterstützen
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Seit April sind die Rolläden an der Kreisstraße 133 geschlossen – die Küche bleibt kalt. Das bei vielen Selmerinnen und Selmern beliebte Restaurant „Schnitzelyacht“ stellte kurz nach Beginn des Frühlings seinen Betrieb ein. Sascha Große und seine Frau Dunja mussten wenige Monate nach ihrem Start bereits wieder schließen.

Seitdem steht das Lokal leer. Wenn es nach dem Eigentümer des Gebäudes geht, soll das nicht lange so bleiben. „Er ist noch auf der Suche nach einem neuen Pächter“, berichtet der ehemalige Betreiber Stefan Schneider, der die Schnitzelyacht im Oktober 2021 eröffnete, ehe er das Ruder zum Jahresbeginn an das Ehepaar Große übergeben hatte, um sich selbst in Dortmund auf die Expansion von „Weber’s Rippchenbraterei“ zu fokussieren.

Schneider erweckte den Selmer Standort seinerzeit aus dem Dornröschenschlaf, wie er selbst sagt, da er aus einem reinen Event-Ort ein Restaurant mit geregelten Öffnungszeiten machte. „Das ist eine hervorragende Lokalität“, weiß der Gastronom daher. Neben der guten Lage direkt an einer Bundesstraße spreche auch die vielfältig nutzbare Innenausstattung für die Schnitzelyacht. Für Feiern sei genauso Raum vorhanden wie für das Verweilen in einem urigen Bereich mit nautischen Interieur, wirbt Schneider für das Lokal. Zudem sei die Küche auf dem modernsten Stand der Technik, weshalb sich die notwendigen Investitionen in das Restaurant in Grenzen halten dürften.

Tragfähiges Konzept

„Die Leute wünschen sich, dass es weiter geht“, weiß Stefan Schneider. Er sei zuletzt auch von Menschen weit über Selm hinaus gefragt worden, wann an der Kreisstraße wieder gutbürgerlich gekocht wird. „Ich glaube, es gibt nach wie vor einen Markt für gutbürgerliche Küche“, sagt der Gastronom deshalb. „Das ist ein tragfähiges Konzept. Es ist machbar, es erfordert aber eine gewisse Disziplin.“

Aber auch eine gastronomische Nutzung mit internationaler Küche sei für den Eigentümer grundsätzlich denkbar, weiß Schneider: „Wichtig ist, dass das Konzept stimmig ist.“ Dazu gehöre auch die Überlegung eines Außer-Haus-Verkaufs, das aufgrund des geringeren Steuersatzes grundsätzlich lukrativer ist. Die einfache Rechnung: Eine höhere Mehrwertsteuer bedeute auch ein niedrigeres Einkommen für die Gastronomen – und umgekehrt.

Unterstützung und Rezepte

Sollte es doch eine Fortsetzung des Schnitzelyacht-Konzeptes geben, sichert Stefan Schneider seine Unterstützung zu: „Ich gebe mein Wissen gerne weiter“ – auch die Geheimnisse hinter den Rezepten, damit es in der Schnitzelyacht so schmeckt, wie es die Selmerinnen und Selmer kennen- und liebengelernt haben.

Auch den Kontakt zu Vereinen, denen in Selm immer weniger Örtlichkeiten für Veranstaltungen zur Verfügung stehen, kann Schneider vermitteln. „Da kann ich die eine oder andere Tür öffnen“, verspricht der alte Schnitzelyacht-Betreiber einem möglichen Nachfolger.