„Schnitzelyacht“ in Selm hat einen neuen Betreiber Name und Speisekarte verändern sich

Echtes Familienprojekt: „Schnitzelyacht“ wird „Rexi´s Schnellrestaurant“
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Verlassen wirkt die „Schnitzelyacht“ in Selm mit den heruntergelassenen Rollläden. Doch der Schein trügt, denn im Inneren herrscht Umbauchaos. Zwischen Tischen und Stühlen liegen ein Sauger, Besen, eine alte Matratze und Baumaterialien. In weniger als zwei Wochen - genauer gesagt ab dem 15. August - sollen in dem Restaurant an der Kreisstraße wieder Gäste bewirtet werden. Was Adem Rexhepi als neuer Betreiber plant, ist ein echtes Familienprojekt. Denn neben seiner Frau Elizabeta Cubi sind auch seine zwei Brüder und seine älteste Tochter mit von der Partie. Auch Freunde und Bekannte hat er ins Boot geholt, um dem Ladenlokal wieder neues Leben einzuhauchen - mit südländischer Ausrichtung.

Seit April dieses Jahres ist die „Schnitzelyacht“ geschlossen. Und das, obwohl erst drei Monate zuvor das neue Betreiber-Ehepaar Sascha und Dunja Große übernommen hatte. Doch aufgrund gestiegener Kosten, der erhöhten Mehrwertsteuer und zu wenig Kunden unter der Woche mussten sie ihren Traum bereits nach kurzer Zeit wieder an den Nagel hängen.

Lieferservice passt nicht ins Konzept

Nun ist Adem Rexhepi voller Tatendrang, die Gastronomieszene in Selm mit „Rexi´s Schnellrestaurant“ aufzufrischen. Es soll griechisches und italienisches Essen sowie Balkanküche geben. „Wir wollen die Speisekarte immer mal wechseln - je nach Saison. Dann wird es nicht langweilig“, so der 41-jährige Familienvater. Und auch wenn die „Schnitzelyacht“ nun Geschichte ist, wird es künftig weiterhin Schnitzel geben, verspricht er. Hamburger, Steak und Currywurst will Rexhepi seinen Gästen ebenfalls anbieten.

Für das Konzept eines Schnellrestaurants hat sich der neue Inhaber ganz bewusst entschieden. Er wollte etwas schaffen, „wo sich alle Menschen wohlfühlen und alle etwas für einen guten Preis kriegen“. Und die Wartezeit auf die Gerichte sollte auch nicht zu lang sein, so Rexhepi. Einen Lieferservice lehnt der Nottulner bisher aber ab. „Ich habe frische Zutaten und frisches Fleisch. Und das sollte auch frisch auf dem Tisch stehen“, erklärt er. Zudem würde die Qualität einiger Gerichte auch darunter leiden, wenn sie erst ausgeliefert werden. „Das passt aktuell nicht in unser Konzept.“

Adem Rexhepi freut sich riesig auf die Eröffnung seines Restaurants. Unterstützung bekommt er von seiner Familie und Freunden.
Adem Rexhepi freut sich riesig auf die Eröffnung seines Restaurants. Unterstützung bekommt er von seiner Familie und Freunden. © Leonie Freynhofer

Koch kommt noch aus Griechenland

Diese Entscheidung fiel auch, weil Rexhepi längere Zeit in einem Liefer-System gearbeitet habe. An Erfahrung in der Gastronomie mangelt es dem 41-Jährigen nämlich nicht. Knapp 14 Jahre habe er bei einem griechischen Restaurant in Nottuln gearbeitet, danach noch bei einem Italiener und in diversen Imbiss- und Dönerläden. Vor 20 Jahren versuchte er sich zudem an einer eigenen kleinen Pizzeria in Dülmen.

Für seine Frau ist die Branche hingegen Neuland. Dementsprechend aufgeregt sei sie auch. Ähnlich ergeht es Arsim, dem Bruder von Adem Rexhepi. „Ich freue mich, dass es bald losgeht, bin aber gleichzeitig ein bisschen nervös“, so der 39-Jährige. Er wolle künftig die Theke übernehmen. Unterstützung bekommt er im Herbst von einem weiteren Barkeeper, der gerade noch in einem spanischen Restaurant tätig ist. In der Küche hat zunächst Adem Rexhepi das Sagen. „Im Oktober kommt dann ein griechischer Freund hier her und hilft mir dann.“ Die Freude, endlich wieder als Koch tätig sein zu dürfen, sei riesengroß. „Essen zu machen, muss Spaß machen. Und mir macht es Spaß.“

Dass Adem Rexhepi überhaupt in Selm seinen Traum vom eigenen Restaurant verwirklichen kann, hat er auch seinem Bruder Arsim zu verdanken. Er habe das Ladenlokal nämlich gefunden. „Wir suchen schon seit längerem, aber nie hat es so richtig gepasst“, so Adem Rexhepi. Die „netten Leute“ hätten schließlich überzeugt. Man sei froh gewesen, dass man mit dem Vermieter auf Anhieb zurechtgekommen ist. Gleiches gelte für den Getränkehändler. „Es ist schön, so aufgenommen zu werden. Uns wurde gesagt, dass der Laden sehr gemocht wurde. Nun hoffen wir, dass auch wir von dem Selmer Kreis so gut angenommen werden.“

Adem Rexhepi (Mitte) bringt bereits viel Erfahrung in der Gastronomieszene mit. Für seine Frau und seinen Bruder ist es noch etwas Neuland.
Adem Rexhepi (Mitte) bringt bereits viel Erfahrung in der Gastronomieszene mit. Für seine Frau und seinen Bruder ist es noch etwas Neuland. © Leonie Freynhofer

Besonders Angebot zur Eröffnung

Die Zusage für den Standort hat der neue Betreiber Anfang Juli erhalten. Die zunächst angepeilte Eröffnung am 1. August musste dann ein wenig nach hinten verschoben werden. Denn es gab zu viel Arbeit für zu wenig Zeit. „Hier lag ganz schön viel Staub“, sagt Rexhepi. Kein Wunder, herrschte doch vier Monaten gähnende Leere in den Räumlichkeiten.

Bis zur Eröffnung am 15. August müssen in dem Ladenlokal noch ein paar Sachen erledigt werden. Der Boden wird derzeit neu verlegt und die Polster neu bezogen. Auch die Dekoration im Innenraum steht noch an, so Rexhepi. Das viele Holz bleibt erstmal, genauso wie die Dach-Optik im Inneren. Vielleicht gehe man da künftig noch mal ran, aber das müsse man auch mit dem Vermieter absprechen. Im kommenden Jahr will der Nottulner zudem den Biergarten wieder reaktivieren.

Was sich bereits in wenigen Tagen verändern wird, ist das große Schild an der Fassade. Dort steht dann nicht mehr „Schnitzelyacht“, sondern „Rexi´s Schnellrestaurant.“ Zudem habe er noch ein Banner drucken lassen, was auf die Eröffnung hinweisen soll. Wenn dann alles so weit ist, gibt es am ersten Tag 50 Prozent auf das Essensangebot, verrät der 41-Jährige. Geöffnet hat das Schnellrestaurant an der Kreisstraße 133 von 16 bis 23 Uhr, am Dienstag ist Ruhetag.

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