Schlossmauer in Cappenberg wird repariert „Bald strahlt alles in neuem alten Glanz“

Schlossmauer wird repariert: „Bald strahlt alles in neuem alten Glanz“
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Als Anfang April ein Sturm über Cappenberg zog, hinterließ der deutlich sichtbaren Schaden: Eine Esche krachte auf die Schlossmauer und zerstörte das Jahrhunderte alte Bauwerk. Einige Monate blieb der Schaden sichtbar, nun beginnt der Wiederaufbau, wie Guido Vortmann, Mitarbeiter der gräflichen Verwaltung, im Gespräch mit der Redaktion bestätigt.

Lange wurde auf die Baugenehmigung der Stadt Selm und des LWL als Denkmalbehörde gewartet. Nachdem diese kürzlich erteilt wurde, laufen seit gut zwei Wochen die vorbereitenden Arbeiten für den Wiederaufbau der gut zehn Meter langen Mauer am Parkplatz des Schlosses. „Gerade werden die Fundamente gesichert“, erklärt Guido Vortmann. Auch die Steine der Mauer wurden geborgen, darunter auch die halbrunden Backsteine, die als Dachsteine auf den Mauerkopf gehören.

Die Bauarbeiten werden von der Firma Paetzke durchgeführt. Die hat bereits Erfahrung mit der alten Bausubstanz, wie Guido Vortmann weiß. Denn das Unternehmen war bereits an der Sanierung der Mauer am Theater und der Schlossfassade beteiligt. „Der Vorarbeiter, der auf der Baustelle dabei ist, hat schon vor 25 Jahren mit am Schloss gebaut“, so der Mitarbeiter der gräflichen Verwaltung.

Fertigstellung im September

In vielen kleinen Schritten soll die Mauer in den kommenden Wochen aufgebaut werden. „Das geht alles Step by Step“, sagt Guido Vortmann. Geht alles nach Plan und muss das Fundament nicht neu gegossen werden, kann der Maueraufbau schon kommende Woche starten. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir Ende September fertig sind“, blickt Vortmann voraus. „Dann wird alles wieder im neuen alten Glanz erstrahlen“, sagt er.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Mauer, die das Schloss umgibt, beschädigt ist. Schon 2010 hatten sich einige Steine aus der Mauer gelöst, auch damals blieb es bei einem Sachschaden und niemand wurde verletzt. Gut ein Jahr hatte es damals gedauert, bis die Reparatur über die Bühne ging, so viel Zeit geht diesmal aber wohl nicht ins Land.

Gebaut wurde die Mauer vor mehreren hundert Jahren mit zweischaligen Steinen, die aus dem alten Cappenberger Steinbruch am Brauereiknapp stammen. Das historische Bauwerk wurde im Inneren mit weicherem Material gefüllt. Wie Guido Vortmann weiß, wurde über die Jahrhunderte an der Mauer immer wieder nachgearbeitet. Zuletzt hatte sich auch 1816 der Freiherr vom Stein um den Erhalt der Anlage gekümmert.