Die Soko Tierschutz hat über Facebook und Instagram eine Protestaktion in Lünen angekündigt: Dabei geht es um den Prott-Prozess, der gerade vor dem Amtsgericht dort läuft. In dem Selmer Schlachthof soll es illegale Schächtungen von Rindern und Tieren gegeben haben - Mitarbeiter stehen wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz vor Gericht. Am Freitag (15. September) ist der letzte Verhandlungstag angesetzt, da wird auch mit dem Urteil gerechnet.
„Wir fordern, dass das Strafmaß voll ausgeschöpft wird“, sagt Friedrich Mülln im Gespräch mit der Redaktion. Das würde für die Angeklagten eine mehrjährige Haftstrafe bedeuten. Bisher, so der Aktivist, sei es in Deutschland bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz fast nie dazu gekommen, dass das Strafmaß voll ausgeschöpft wurde. „Nicht mal annähernd.“
„Präsenz zeigen“
Die Organisation plane vor dem Beginn des letzten Prozesstages gegen 9.30 Uhr eine „kleine Protestkundgebung mit zehn bis 15 Leuten“, so Mülln. Bei der Polizei sei das schon angemeldet. Es gehe nicht darum, für Wirbel zu sorgen. „Wir wollen einfach nur Präsenz zeigen“, so der Tierschützer, der an dem Verhandlungstag selbst als Zeuge aussagen wird.
Die Soko Tierschutz hatte die Missstände in dem Schlachtbetrieb im Frühjahr 2021 aufgedeckt und Videos veröffentlicht, die dort aufgenommen wurden.
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