LAFP Selm
Roswitha Kaminski (64) aus Bork fürchtet um ihr Dorf: „Zu viele Polizeischüler“
Als Borker Urgestein ist Roswitha Kaminski das Leben mit den Polizeischülern gewohnt. Doch mit den Jahren wurden es immer mehr Auszubildende. Nun ist für die 64-Jährige eine Grenze überschritten.
Ihr Anliegen ist für Roswitha Kaminski eine echte Herzensangelegenheit. „Es ist ein Dorf, es ist mein Dorf“, betont die 64-Jährige im Gespräch immer wieder. Es geht um Bork. Der Ort, an dem sie zur Welt kam und nahezu ihr ganzes Leben verbracht hat. Und genau diesen Ort sieht sie nun in Gefahr. Der Grund: die Verhältnismäßigkeit von Polizeischülern und Dorfbewohnern.
Und genau dazu hat sie jetzt eine Unterschriften-Aktion gestartet. In dem einleitenden Text heißt es unter anderem. „Mit einer Unterschrift drücke ich meine Zustimmung aus, dass in unserem Dorf Selm-Bork das Verhältnis der Anwohner zu den Auszubildenden des LAFP einen zumutbaren Rahmen erreichen soll.“
Wohnungsnot in Bork durch Ansiedlung der Auszubildenden
Kaminski bringt ihren Unmut auf den Punkt, in dem sie sagt: „In den vergangenen Jahren sind es einfach zu viele geworden.“ Mit der Ansiedlung der Polizeischülerinnen und Polizeischüler gehen nach der Schilderung der 64-Jährigen verschiedene Probleme einher.
Da ist zum einen die Wohnungsnot. Viele kleinere Ein- oder Zwei-Zimmerwohnungen sind an die jungen Menschen des Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten vermietet. Das sorgt dafür, dass andere Bürgerinnen und Bürger auf der Strecke bleiben.
„Wenn alle weggehen, ist doch auch keinem geholfen“
In dem Text zur Unterschriften-Liste heißt es daher. „Die Belastungen der Dorfgemeinschaft durch die zeitweise Vermietung von Wohnungen an LAFPler darf nicht unseren Alltag behindern.“ Kaminski: „Eine Tochter einer Freundin wollte umziehen und hat nach einer kleinen Wohnung gesucht, aber nichts gefunden. Es geht doch um die Zukunft des Ortes. Wenn alle weggehen, ist doch auch keinem geholfen.“
Deutlich über 170 Unterschriften hat Roswitha Kaminski bereits gesammelt. © Maximilian Konrad
Auch die Borkerin selbst ist auf der Suche nach einem kleineren Domizil für sich und ihren Mann. Sie hört von einem Neubau mit einigen Wohnungen. Doch als sie beim Eigentümer nachfragte, teilte der ihr mit, dass alle Apartments bereits für Polizeischülerinnen und Polizeischüler vorgesehen seien.
Mit der Ansiedlung geht auch das Problem des Parkens einher. Der Großteil der Azubis reist mit eigenen Autos an. Da es aber vor allem im Zentrum nicht genügend Parkmöglichkeiten gibt, kommt es hier häufiger zu Problemen. Einfahrten werden zugeparkt und bei Einsätzen hätten Feuerwehr und Co. mit ihren großen Fahrzeugen ihre Probleme.
Mitten in der Nacht lagen Schülerinnen und Schüler auf der Straße
Aber es ist nicht nur das, was Roswitha Kaminski stört. „Die Menschen haben ihr Benehmen verändert. Wir haben früher auch Blödsinn gemacht. Aber heutzutage hat es andere Dimensionen angenommen.“ Sie erzählt von nächtlichen Eskapaden und Mülltonnenrennen auf der Straße.
An einem Abend hätte sie gegen 22.30 Uhr und um 0 Uhr um Ruhe gebeten. „Um 1.30 Uhr wurde ich nochmal wach und wunderte mich über die Lautstärke. Da schaute ich aus dem Fenster und sah, wie die jungen Leute auf der Straße saßen und lagen.“
Anfang Juni startete sie ihre Unterschriften-Aktion. Bisher haben über 170 Menschen unterschrieben. Das zeigt: Das Thema ist für viele Borkerinnen und Borker wichtig. In den kommenden Wochen will sie nun weitere Unterschriften sammeln. Ein festes Ziel habe sie sich nicht gesetzt, sagt sie.
Und wie geht es danach weiter? „Ich will die Sammlung und mein Anliegen dem Bürgermeister und auch der LAFP vorstellen. Die Frage ist: ‚Was kann man machen, um für alle eine gute Lösung zu finden.‘“
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