Toufic Saiid ist eigentlich voll in seinem Element. Der Geschäftsführer des neuen Restaurants „Selmer Döneria“, das am 14. März an der Kreisstraße eröffnet hat, fragt nach den Vorlieben der Gäste für Gemüse, Fleisch und Saucen in ihrer Dönertasche und arbeitet gemeinsam mit seinen beiden Mitarbeitern die Bestellungen ab.
Hinter dem Team liegen zwei extrem arbeitsreiche Wochen zum Einstieg. „In Selm ist großes Potenzial vorhanden“, hatte sich Toufic Saiid beim Gespräch Ende Januar bereits optimistisch gezeigt. Doch mit dem gewaltigen Ansturm zur Eröffnung hatte selbst er nicht gerechnet. „Wir waren heute dort, haben allerdings 2,5 Stunden warten müssen“, schreibt eine Userin bei Facebook, die damit relativ gelassen umgeht. Das war aber nicht bei allen so, wie der Geschäftsführer leidvoll festgestellt hat. „Das war schon hart, wie einige Leute mit einem umgehen, weil es ihnen nicht schnell genug geht. Sehr viele haben mir aber auch geraten, mich nicht darüber zu ärgern“, berichtet Toufic Saiid.

Bestellung nur vor Ort
Wie geplant startete die Selmer Döneria zu Beginn der zweiten Woche mit Bestell- und Lieferservice, trotz der Erfahrungen der ersten Tage. „Wir haben das ja in unseren Flyern versprochen, da wollten wir unser Wort halten“, meint der Selmer, der mehrere Jahre lang einen Dönerladen in Waltrop geführt hat. Doch die zusätzlichen Telefon- und Lieferzeiten sorgten dafür, dass die Belastung genau so groß war wie in der ersten Woche und die Gäste teilweise lange auf ihr bestelltes Essen warten mussten.
Deshalb musste Toufic Saiid kurzfristig reagieren. „Wir haben den Lieferservice eingestellt, bis sich alles normalisiert hat“, kündigt er an. Grundsätzlich wolle man den Kunden natürlich so viel Service wie möglich bieten.

Suche nach neuen Mitarbeitern
Am Dienstag (28. März), dem ersten Öffnungstag der dritten Woche, bleibt dem Döner-Experten zumindest kurz Zeit für ein Gespräch zu dem Thema. Dann bildet sich schon wieder eine Schlange im Gebäude, in dem zuvor die Bäckerei Sondermann beheimatet war. „Wir fanden es sehr, sehr lecker, sehr ähnlich wie der Döner von Ali, also absolut vergleichbar“, lobte eine Facebook-Userin mit Verweis auf den Günes-Grill (zuvor Ali Baba), der im Herbst 2021 an der Kreisstraße geschlossen hatte.
Diesen Geschmack haben wohl viele Selmer und Selmerinnen vermisst. Toufic Saiid geht aber fest davon aus, dass der ganz große Andrang bald abebbt. Dennoch würde er sich über neue Mitarbeiter freuen: „Ich bin auf der Suche nach jemandem, der Döner schneiden und belegen kann, außerdem suchen wir nach einer Küchenhilfe“, erklärt der Chef. Das würde sicherlich nicht nur dem Team helfen, sondern auch die Wartezeiten für die Kunden zu Stoßzeiten verringern.