Das Jahr 2023 ist ein ganz besonderes für den Schützenverein auf Cappenberg. Denn 1953, also vor 70 Jahren, gründete sich der Verein nach dem zweiten Weltkrieg neu. In diesem Gründungsjahr sind auch Detlev Ringe und Anneliese Ricono zur Welt gekommen.
70 Jahre später haben die beiden einen besonderen Rekord aufgestellt. Denn wegen der Verschiebung des bereits 2021 geplanten Cappenberger Schützenfestes in das Jubiläumsjahr haben König und Königin diesmal fünf statt bislang drei Jahre regiert. „Wir hören jetzt aber definitiv auf“, unterstreicht Detlev Ringe nach der überlangen Amtszeit. Diese endet mit dem Schützenfest vom 12. bis zum 14. Mai feierlich. „So kann man auch wieder seinen Urlaub spontaner buchen“, nennt Anneliese Ricono einen wichtigen Vorteil.
Schützenkönig hat zwei Vereine
Und doch können beide den anderen Mitgliedern des Vereins nur dazu raten, ihre Nachfolge anzutreten. „Das ist einfach schön, man kann den Schützenverein repräsentieren und lernt viele neue Leute kennen“, schätzt Detlev I. die besondere Atmosphäre. Einmal im Jahr treffe man sich mit anderen aktuellen und ehemaligen Königspaaren aus den benachbarten Vereinen. Detlev Ringe selbst ist gleich in zwei Vereinen Mitglied, neben Cappenberg auch beim Schützenverein Nordlünen-Alstedde.
An eine Pandemie dachte beim vorigen Schützenfest 2018 noch niemand. Dadurch fielen in den Jahren 2020 und 2021 für das Cappenberger Königspaar viele Termine aus, anschließend wurde der Kalender aber umso voller. „In den ersten zwei Jahren war es viel und im letzten Jahr sehr viel“, fasst Anneliese Ricono zusammen. Am 12. Mai (Freitag) beim Dorfgemeinschaftsabend zum Auftakt des Schützenfests haben sie ihren letzten gemeinsamen Auftritt als Königspaar. „Ich wollte immer König werden, war lange Offizier und Oberst. Das hat mich unheimlich gefreut“, blickt Detlev Ringe auf seinen entscheidenden Schuss vor fünf Jahren zurück. Seine künftige Königin, die wie er kurz zuvor in den Ruhestand gegangen war, hatte er schon in den Jahren zuvor gefragt.
Verschiebung des Termins
Das Schützenfest selbst, das der Verein bewusst nicht auf 2022 verschoben hat, um der 900-Jahr-Feier im Dorf aus dem Weg zu gehen, findet eine Woche früher als zunächst geplant statt. „Eigentlich wollten wir am Himmelfahrtswochenende feiern, aber unser Zeltwirt musste im September absagen“, erklärt Christoph Böcker, der Vorsitzende des Schützenvereins. Verschiedene bereits gebuchte Bands und Spielmannszüge mussten neu gebucht und teilweise ersetzt werden. Jetzt ist aber alles geklärt. Zwei große Strohpuppen am Cappenberger Damm weisen bereits auf das anstehende Schützenfest. „Normalerweise tragen die den Namen der amtierenden Regenten, aber unsere Königin hat vorgeschlagen, wegen des Jubiläums die Namen des ersten Paars zu verwenden“, berichtet Christoph Böcker. So heißen die Puppen jetzt Paul und Maria, die erste Schützenkönigin Maria Uebbert war erst im Dezember 2022 gestorben.
