„Sie müssen außen knusprig sein, innen saftig, heiß und lecker.“ Wenn Carsten Seidel (55) über die Qualitäten von Reibekuchen spricht, läuft einem unwillkürlich das Wasser im Mund zusammen. Ihm selbst übrigens auch. Denn obwohl für ihn und seinen Lebenspartner Olaf Wimmer (56) seit Anfang des Jahres 2024 kaum ein Tag vergangen ist, an dem es nicht um die Kartoffelpfannkuchen ging, ist ihnen der Appetit darauf noch lange nicht vergangen. Ganz im Gegenteil. „Wir hatten die ganze Zeit an dem idealen Rezept gefeilt“, sagt Seidel. „Und jetzt haben wir es.“ Pünktlich zu ihrer Premiere auf dem Selmer Wochenmarkt am Freitag (23. Febraur).
Wie viele Säcke Kartoffeln und Zwiebeln sie in der Zwischenzeit schon verarbeitet haben, wissen die beiden gar nicht mehr. Auch nicht, wie viele Testessen bei ihnen Zuhause am Schulze-Weischer-Weg stattfanden. „Aber wir hatten immer viel Besuch“, sagt der leidenschaftliche Hobbykoch Carsten Seidel, der ursprünglich in der Verwaltung gearbeitet hat, und lacht. Den Klassiker der bodenständigen Küche esse eigentlich jeder gerne, meint er. Selbst zubereiten wollten aber die wenigsten die Reibekuchen. Vielleicht wegen des Geruchs und der Fettspritzer, vermutet er. Oder weil es am Ende trotz der Mühe mit dem Reiben doch nicht so lecker schmeckt wie gewünscht. Denn in Kochbüchern sind die Gewürze nie aufs Gramm genau angegeben. Carsten Seidel hat dagegen inzwischen alles exakt notiert. „Wir haben ja auch ganz andere Mengen“, sagt er.
Und was gehört jetzt in den idealen Teig? Er schüttelt den Kopf. Das sei selbstverständlich ihr Betriebsgeheimnis. „Das verraten wir nicht.“ Nur so viel: Kartoffeln, Zwiebeln, Eier und Haferflocken - „damit die Reibekuchen schön knusprig werden“. Die seien schon pur ein Genuss, verspricht er. Wer mag, bekomme aber auch Apfelmus dazu. Wie teuer dieses Vergnügen wird? Das wollen Seidel und Wimmer erst am Freitag bei der Premiere bekannt machen.

Privat hat das Paar immer schon gerne Gäste gehabt. Wie viel Freude ihnen aber auch der Kontakt zu Kundinnen und Kunden macht, haben die Zwei zuletzt am ersten Adventswochenende 2023 erfahren. Dort hatten sie einen Glühweinstand. „Das war großartig“, sagt Seidel: der Anlass, über den Jahreswechsel die Reibekuchen-Pläne zu schmieden.
Donnerstags in Bork
Ob die frischen Kartoffelpuffer halten, was die beiden Markt-Neulinge und ihre Testesser versprechen, können Besucherinnen und Besucher der Wochenmärkte in Selm und Bork in Erfahrung bringen. Ab sofort steht der Reibekuchenstand jeden Freitagvormittag (8 bis 12.15 Uhr) auf dem Selmer Markt auf dem Willy-Brandt-Platz und ab dem 29. Februar jeden Donnerstagnachmittag (14-17 Uhr) auf dem Borker Wochenmarkt auf der gesperrten Hauptstraße. Wo genau da? Das weiß Seidel auch noch nicht. „Aber man wird uns finden.“ Notfalls immer dem Duft nach.