Zwischen Italien und Indien Il Rustico in Selm überzeugt mit Pizzen und indischen Gerichten

Zwischen Pizza und indischen Speisen: Il Rustico überzeugt im Test
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Il Rustico feierte erst vor Kurzem Eröffnung in Selm. Die neue Pizzeria am Sandforter Weg haben wir in einem Restaurant-Check für getestet.

An einem Freitag-Vormittag war es im Lokal recht ruhig: Vor mir und auch nach mir waren jeweils zwei Gäste vor Ort. Die Familie grüßt einen schon beim Eintreten freundlich.

Eine Pizza mit Salami liegt in einem Pizzakarton.
Die Salami-Pizza überzeugte mit einer leichten Schärfe. © Bastian Becker

Die Speisekarte

Schon vor dem Lokal ist klar, was man hier hauptsächlich bekommt. Denn ein großes Schild mit dem Foto einer Pizza im Holzofen verziert den Eingang. Mit insgesamt 31 unterschiedlichen Pizzen ist die Auswahl groß. Auf der Speisekarte stehen hier nicht nur Klassiker, wie Margherita oder Prosciutto, sondern beispielsweise auch eine Pizza „Bruschetta” oder „Sucuk”. Aussuchen kann man hier zwischen den Größen Klein mit 22cm Durchmesser, Groß mit 30cm Durchmesser oder die Familiengröße mit 45cm Durchmesser. Die Preisspanne der kleinen Pizzen liegt zwischen 4,50 Euro und 10 Euro, bei den großen Pizzen zwischen 6,50 Euro und 12 Euro. Die Familienpizzen kosten zwischen 16 und 26 Euro. Außerdem werden den Kundinnen und Kunden auch drei gefüllte Pizzen, auch bekannt als Calzone, geboten: Classica, Mexicana und Diavolo. Die Kosten liegen hier bei 10 bis 11 Euro. Pizzabrötchen gibt es entweder ohne oder mit Füllung, wie zum Beispiel die gefüllten Pizzabrötchen mit Spinat und Käse. Ungefüllte kosten 3,50 Euro und gefüllte 8 Euro.

Wer keine Lust auf Pizza hat, wird hier trotzdem fündig. Neben sechs Salaten und dazugehörigem Dressing stehen auch 16 Pasta-Gerichte und sechs indische Speisen zur Auswahl. Grundsätzlich bestehen die Salate alle aus gemischtem oder Eisberg-Salat, Tomaten und Gurken. Darüber hinaus ist je nach Salat mal Hähnchenbrust, mal Schinken und Ei drin. Als Dressing kann entweder Joghurt, Cocktail oder Essig und Öl aussuchen. Bei den Pasta-Gerichten kann man zwischen verschiedenen Tortellini-, Rigatoni-, Spaghetti- und Lasagne-Speise auswählen. Klassiker, wie Bolognese oder Aglio e Olio, stehen neben Gerichten, wie „Rigatoni Orientale”, also Röhrennudeln mit Hähnchenbruststreifen und Champignons in Sahnesauce, auf der Speiskarte.

Vor allem die indischen Gerichte sind hier aufgrund der Herkunft des Inhaberpaars besonders: Fünf verschiedene Hähnchenspeisen werden auf indische Art zubereitet und mit Reis serviert. So zum Beispiel auch das „Butter Chicken”. Vegetarier finden zwar etwas auf der Speisekarte zu essen, aber die Auswahl ist begrenzt. Vegan ist lediglich der „Insalata Mista” mit einem Essig- und Öl-Dressing. Nachspeisen oder Kindermenüs gibt es hier nicht. Dafür gibt es unter der Woche zwischen 11.30 und 14.30 Uhr drei Mittagsangebote zur Abholung. Klassische Softgetränke in verschiedenen Größen, Energydrinks, Wein und Bier sind auch vorrätig.

Ein gemischter Salat mit Oliven, Tomaten, Gurken, roten Zwiebel und Dressing steht vor einigen Pizzabrötchen und Knoblauch-Sauce.
Als Vorspeise gab es einen kleinen, gemischten Salat mit Joghurt-Dressing und Pizzabrötchen. © Marie Rademacher

Die Speisen

Um möglichst viele unterschiedliche Gerichte der Speisekarte auszuprobieren, haben meine Kolleginnen und Kollegen gemeinsam mit mir in der Redaktion das Essen getestet. Bestellt und abgeholt haben wir vor Ort selbst. Wir haben uns insgesamt für drei unterschiedliche Pizzen, einmal Pizzabrötchen, einen Salat und ein indisches Hähnchengericht entschieden.

Als Vorspeise gab es einen Insalata Mista. Der kleine gemischte Salat für 3,50 Euro ist so, wie man ihn bei kleinen Pizzerien erwartet. Eisbergsalat, Tomate, Paprika, Gurke, schwarze Oliven und Joghurt-Dressing. Nichts besonderes, aber sehr solide. Und für den kleinen Preis eine ordentliche Portion. Richtig gut haben die Pizzabrötchen aus dem Holzofen geschmeckt - kross und fluffig zugleich. Dazu gibt es eine leckere Knoblauch-Sauce. Auch hier war der Preis von 3,50 Euro für eine gute Portion sehr preiswert. Auf der Karte gibt es auch mehrere Varianten von gefüllten Pizzabrötchen.

Eine Pizza Margherita liegt in einem Pizzakarton.
Die Margherita-Pizza ist ein guter Klassiker und überzeugte mit ihrem knusprigen Rand. © Marco Winkler

Die Pizzen konnte alle ebenfalls mit einem knusprigen Rand überzeugen, der wohl durch den Holzofen kommt. Die Margherita-Pizza schmeckte gut und ist damit ein ordentlicher Klassiker. Die Pizza Salami überzeugt durch eine leichte Schärfe. Sie schmeckt frisch und es wird geschmacklich nicht eintönig. Für die große Portion von 30 Zentimeter Durchmesser muss man aber schon einiges an Appetit mitbringen. Vielleicht wäre hier eine mittlere Variante als Ergänzung noch gut. Ich hatte die Parma-Pizza gewählt. Grundsätzlich ist der Teig sehr gut. Der Parmaschinken auf der Pizza könnte meiner Meinung nach noch würziger sein. Für meinen Geschmack war die Pizza nicht salzig genug und ich hätte mir ein wenig mehr Käse gewünscht. Die Balsamico-Sauce war ein interessanter Ansatz, der der Pizza an einigen Stellen einen süßsäuerlichen Geschmack verliehen hat. Der Rucola darauf war frisch und passte gut zum Rest.

Eine Pizza mit Rucola und Parmaschinken liegt in einem Pizzakarton.
Die Parma-Pizza war belegt mit Parmaschinken, Käse, Rucola und Balsamico-Sauce. © Laura Sobczyk

Bei den indischen Speisen wählte einer meiner Kollegen das Chicken Madras, das auf der Karte ein „leicht scharfes indisches Curry“ mit Hähnchenbrust, Gemüse und Spezialsoße verspricht. Und genau das bekommt der Kunde geliefert. Alles ist frisch zubereitet und die Interpretation des Restaurants von „leicht scharf“ deckt sich mit den Erwartungen. Im Sommer empfiehlt es sich dennoch ein bis zwei kleine Pausen während der Mahlzeit einzulegen, auch eine leichte Schärfe lässt einen bei hohen Temperaturen schnell ins Schwitzen kommen.

In einem Alu-Behälter ist links ein Hähnchen mit Sauce und auf der rechten Seite Reis.
Das Chicken Madras erfüllte alle Erwartungen. © Hans-Georg Gottfried Dittmann

Der Service

Schon beim Betreten des Lokals wurde ich mit einer freundlichen Begrüßung von der Familie Singh empfangen. Schon jetzt habe ich das Gefühl bekommen, in einem liebevollen Familienlokal zu sein. Die Mutter, Amanda Singh, hatte schon ihren Stift und Block parat, um die Bestellung aufzunehmen. Schnell wurden alle Gerichte notiert und auch besondere Wünsche berücksichtigt. Lächelnd sagte sie mir, dass ich Platz nehmen könnte, solange ich auf die Bestellung warte. Grundsätzlich scheint Amanda Singh immer ein Lächeln auf den Lippen zu haben, denn auch die nächsten Gäste wurden freundlich begrüßt und ihnen wurde die freie Platzwahl angeboten. Lange musste ich im Lokal auf keinen Fall warten: Nach etwa 20 Minuten schon war die gesamte Bestellung heiß und eingepackt zum Mitnehmen. Die Bezahlung war schnell und ohne Probleme erledigt. Die Getränke nimmt sich aus einem Getränkekühlschrank selbst heraus. Nach der Bezahlung klärte ich die Familie auch darüber auf, dass wir in der Redaktion das Essen testen und darüber schreiben werden.

Ein Mann mit roter Schürze schiebt eine Pizza in einen schwarzen Holzofen.
Der Holzofen ist das Herzstück des Lokals. © Goldstein

Das Ambiente

Von außen macht das Lokal durch ein großes, braun-rotes Schild links vom Eingang auf sich aufmerksam. „Il Rustico”, so der Name des Lokals, steht groß über einem Bild einer Pizza. Schon von außen wird einem eine Pizza aus einem Holzofen versprochen. Die offene Tür lädt zum Betreten des Lokals ein. Ganz barrierefrei ist der Eingang jedoch nicht. Eine kleine Treppenstufe direkt am Anfang könnte potenziell für einige Menschen Schwierigkeiten beim Eintreten bereiten. Innen wird die Farbkombination von Rot und Braun weiter fortgeführt: Stühle, Sitzbänke mit roter Polsterung und Tische in dunkleren, schwarz-braun Tönen stehen für rund 30 Gäste zur Verfügung. Für mich persönlich ist es trotz offener Tür und einer kleinen Fensterfront etwas zu dunkel. Auf einigen Tischen stehen Glasvasen mit rosa Kunstblumen. Aktuell hingen aufgrund der kürzlichen Eröffnung noch viele rote Ballons im ganzen Lokal. Die Wände sind überwiegend weiß, ohne wirkliche Dekoration. Das ein oder andere Bild könnte den Raum einladender wirken lassen und für eine etwas gemütlichere Atmosphäre sorgen. Sehr präsent ist besonders der schwarze Holzofen mit weißen und goldenen Details und der Aufschrift „Il Rustico”. Der Ofen fällt auf und ist das Herzstück des Lokals. Von meinem Platz aus schaute ich dabei zu, wie der Familienvater, Paramjit Singh, die Teige der Pizzen formte und in den Ofen schob. Im Allgemeinen hat die Einrichtung für mich eher ein Kneipen-Flair. Eine familiäre Atmosphäre wird durch das Inhaberpaar und die beiden Söhne dennoch geschaffen, sodass man sich wohlfühlt.

Anfahrt und Netzstimmen

Die Anfahrt mit dem Auto verlief problemlos. Auf der gesamten Straße kann auf dem Seitenstreifen kostenlos geparkt werden. In der Nähe sind allerdings auch Bahn- und Busstation, sodass auch die Verbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln möglich ist. Da die Pizzeria an ihrem jetzigen Standort noch neu ist, gibt es auch noch keine Bewertungen im Internet.

Zum Thema

Il Rustico Kontaktdaten

Adresse: Sandforterweg 29, 59379 Selm

Telefon: 02592 24803

Internet: www.pizzeriailrustico.de/