Die letzten Corona-Maßnahmen sind gerade erst zu Ende, da hat uns schon der Feiertagsalltag wieder eingeholt. Hatten wir uns 2022 noch gefreut, nach der Pandemie endlich wieder Ostern mit anderen feiern zu dürfen, ist heute schon wieder „Stress“ das Wort der Stunde: der Stress, rechtzeitig einzukaufen, die Wohnung zu putzen und Eier zu färben. Zeit, über den Sinn der Feiertage nachzudenken, bleibt da meistens nicht. Muße auch nicht. Wer will sich schon mit dem Gedanken an Tod und Sterben und der bangen Frage nach dem Danach die Frühlingsstimmung versauen? Offensichtlich kaum jemand. Ein Fehler.
Spätestens am Ende unserer eigenen Endlichkeit lässt sich das Thema nicht mehr aufschieben. Dann ist es aber oft schon zu spät, um die letzten Dinge zu regeln. Menschen, die sich in der Hospizbewegung engagieren, wissen das. Sie leisten „Letzte Hilfe“, informieren und begleiten - auch auf dem letzten Weg. Dafür braucht man nicht an einen liebenden Gott zu glauben. Es hilft aber, wie der Religionsphilosoph Romano Guardini sagt: „Geborgenheit im Letzten gibt Gelassenheit im Vorletzten.“
Um sich an der Kirche zu reiben, gibt es viele Gründe: Reformstau, Diskriminierung von Frauen und Homosexuellen, Missbrauchsskandal und aktuell auch die fehlende Diskussionsbereitschaft über den Zuschnitt der Pastoralen Räume im Bistum Münster. Das stellt die Sinnangebote der Kirche in den Schatten. Dabei lohnt es sich, sie kennenzulernen - um sie zu nutzen oder zu verwerfen. Kirchliche Feiertage sind mehr ein ein langes Wochenende für lau. Sie bieten Gelegenheit zum Nachdenken über Leben und Tod. Nutzen wir sie.
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